Volltext: Heimatbuch Unterweissenbach

Die Capeller als Lehensherren über Ruttenstein (Weissenbach) und den Großteil des Machlandviertels 
sus Christus, erbarme dich unser!‘) Auf dem Höhe- 
punkt der Schlacht gab Rudolf plötzlich einer Ab- 
teilung von schweren Reitern, die sich hinter einem 
Hügel verborgen hatten, das Zeichen zum Eingrei- 
fen. Sie standen unter der Führung des Ulrich von 
Capellen. Dies entschied den Kampf, unter den 
Böhmen brach Panik aus. Ottokar wurde erschlagen. 
Der Capeller sollte reich belohnt werden. 
Mit diesem Sieg war der Anfang der habsburgischen 
Herrschaftsgeschichte gesetzt. Die Habsburger re- 
gierten nun als Kaiser das „Haus Österreich“ bis 
zum Jahre 1918. Fast durchgehend standen sie auch 
als Kaiser dem Deutschen Reich vor. Kein anderes 
Herrschergeschlecht brachte solch eine lange Reihe 
von maßvollen, an christ- 
lichen Werten orientier- 
ten Regenten hervor. 
Wichtige Reformen wur- 
den „von oben“ verfügt, 
sodass unserem Land we- 
sentliche Revolutionen 
erspart blieben. 
Rudolf / von Habsburg 
stellte die Ordnung im 
Lande wieder her. 
Foto: Dr. D. Eder; Grabplatte im Dom zu Speyer 
Die Capeller als Lehensherren über Ruttenstein (Weissenbach) 
und den Großteil des Machlandviertels 
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Bild: Siebmacher Wappen- 
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Das Wappen der Capeller. 
Ulrich von Capellen 
vereinigte In seiner Hand 
Ruttenstein und Prandegg 
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Durch die beschriebenen Wirren hatten sich die An- 
spruchsrechte in unserer Region derart verwischt, 
dass eine Neuordnung unerlässlich war. Rudolf von 
Habsburg beauftragte seinen treuen Kampfgenossen 
Ulrich von Capellen, im Machlandviertel die Ver- 
hältnisse zu regeln. Ulrich von Capellen erhielt vom 
Habsburger eine Generalvollmacht. Es wurde ihm 
von Kaiser Rudolf versichert, „dass er alles genehm 
halten wolle, was Ulrich verfügen werde“‘.' 
[n unserem Raum erlangten die Capeller nun eine 
oeinahe uneingeschränkte Vormachtstellung. Ulrich 
wurde das Landgericht Machland, welches unser 
Gebiet bis zur Waldaist umschloss, übertragen. 
Ulrich von Capellen hatte darüber hinaus das Amt 
des „Hauptmanns im Lande ob der Enns“ inne. 
Rudolf von Habsburg übertrug am 18. Juli 1281 an 
den Capeller die landesfürstliche Burg Ruttenstein 
Siebmachersches Wappenbuch, Oberösterreichischer Adel, 1904 
als Pfand. Ulrich zahlte dafür 400 Pfund Wiener 
Pfennige. Da weder Rudolf von Habsburg noch des- 
sen Nachfolger die Pfandsumme zurückzahlten, 
blieben die Capeller bis zu ihrem Aussterben im 
Jahr 1406 im Besitz der Ruttensteinschen Güter, zu 
denen auch Unterweißenbach und Königswiesen 
gehörten. 
Nach Ruttenstein gelang es dem Capeller Ulrich II. 
vor Ende seines Lebens (1301) noch das Lehen der 
zur Hälfte regensburgischen, zur anderen Hälfte 
landesfürstlichen Burg Prandegg zu erwerben. Erst- 
mals waren damals beide Burgen und Herrschaften 
in einer Hand vereinigt. Sie befanden sich in guter 
Bild: Topographia Johann Siegfried Hager, 
1661, O6. Landesarchiv 
Prandegg: Ruttenstein und Prandegg waren unter den 
Sapellern in guter Hand und wurden weiter ausgebaut
	        
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