Volltext: Heimatbuch Unterweissenbach

Der Anbau und die Bearbeitung von Flachs 
Dreschmaschinen, zuerst mit Dampfantrieb, dann 
mit Dieselmotor und schlussendlich mit Elektroan- 
trieb. 
wird das Getreide zum Hof gebracht und der Mäh- 
drescher kann sofort mit seiner Arbeit fortfahren. 
Auf den Hängen unserer Gemeinde sind Hangmäh- 
drescher vorteilhaft. 
Beim Dreschen mit der Drischel war es besonders 
wichtig, den Takt einzuhalten. Um das zu erleich- 
tern, wurden gewisse Sprüche immer wiederholt. 
Zum Beispiel: 
„Sterz in die Schüssel“ 
Nach dem zweiten Weltkrieg hat niemand mehr das 
gesamte Getreide mit der Drischel gedroschen. 
Zwischen 1930 und 1950 wurde mit Dreschkästen 
gedroschen, welche mit Dampfkessel, die immer 
etwas abseits des Gebäudes standen (Brandgefahr 
durch Funkenflug), angetrieben wurden. 20 - 30 
Leute waren zur Bedienung dieser Maschinen nötig. 
Zwei Heizer befeuerten ständig den Kessel und ein 
Maschinist ölte‘ und reparierte laufend an der 
Dreschmaschine herum.“ Ein Teil der Dreschmann- 
schaft fuhr den ganzen Herbst und Winter mit diesen 
Maschinen von Haus zu Haus. 
Alleine der Transport der Dampfkesseln und der 
dazugehörenden Dreschmaschine erforderte viel 
Arbeit und Mühe. Bis zu zehn Ochsen waren oft 
nötig (je nach Gelände), um den Kessel und den 
Dreschkasten zum nächsten Hof zu befördern. 
Ende der 70er Jahre stellten die meisten Bauern um 
und droschen maschinell. Mit Hilfe von Kippern 
Vgl.: Seiser, Gertraud Unterweißenbach. „Schniddan“ zum Rog- 
genanbau im Mühlviertel 1995, Diplomarbeit Universität Wien, 
5.123 
Vgl.: Seiser, Gertraud Unterweißenbach. „Schniddan“ zum Rog- 
genanbau im Mühlviertel 1995, Diplomarbeit Universität Wien, 
5.127 - 
Foto: Rafetseder Franz „Kerbler“, Hinterberg 8 
Hangmähdrescher beim Entleeren des Getreidetanks 
Kartoffeln gehörten in den 1950er Jahren zu den 
Grundnahrungsmitteln. Immerhin dienten 90 ha, 
also 4,6 % der gesamt bewirtschafteten Fläche Un- 
terweißenbachs als Kartoffelacker. 1017 ha (=52%) 
wurden mit Rotklee, Kleegras und Wechselweiden 
bebaut. Dies benötigte man als Futter für das Vieh.” 
Erwähnenswert ist, dass 1950 noch 35,64 ha (nahezu 
zwei %) Flachs angebaut wurden. Dieser ver- 
schwand von unseren Feldern restlos. In den Acker- 
bauerhebungen von 1959 wird Flachs nicht mehr 
aufgezeichnet. 
Gemeindeamt Unterweißenbach, Bodennutzungserhebungen 
1950 
Der Anbau und die Bearbeitung von Flachs 
Im Mai wurde das Saatgut händisch gesät und da- 
nach das Feld mit den Ochsen geeggt. 
Der Flachs erreichte in unserer Region etwa eine 
Höhe bis zu 60 cm und blühte je nach Witterung im 
Juni bis Juli. 
Aus den Blüten wachsen Samenkapseln, in denen 
die Leinsamen enthalten sind. 
Blüte einer Flächspflanze 
Reifer Flachs
	        
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