Volltext: Heimatbuch Unterweissenbach

Jie Zeit auf den Höfen während des Krieges bzw. die ersten Nachkriegsjahre 
von 41,67 % um 1900* auf derzeit 52 % (2005) 
angestiegen ist. 
Seit 1. Juli 1958 sind It. Oö. Kulturflächenschutzge- 
setz Aufforstungen bewilligungspflichtig. 
[In Unterweißenbachs Wäldern gab es früher auch 
Hirsche. Besonders in der Gegend von -Dauerbach 
und im Tanner Moor waren sie vorzufinden. Nach 
Kriegsende jedoch kamen viele Jäger ins Forsthaus 
Ruben, um auf Hirschjagd gehen zu können. Sie 
kamen sogar von Grein und den umliegenden Ge- 
meinden. Das hatte leider zur Folge, dass die Hir- 
sche ausgerottet wurden. Im Bild: Förster Franz 
Gubi (angestellt bei der Coburg). Im Jänner 1961 
schoss er den letzten Hirsch Unterweißenbachs. 
Vgl.: Schober (1948) a.a.0. S. 80 
nel, 
Bild: Franz Gubi 
-oto: Anna und Johann Gubi, Unterweißenbach 103 
Die Zeit auf den Höfen während des Krieges bzw. 
die ersten Nachkriegsjahre / 
Es war zwar etwas Geld vorhanden, 
jedoch gab es nichts zu kaufen 
Ein Beispiel dafür ist dieses Bild: 
In den ersten Nachkriegsjahren verlangte das Leben 
auf den Höfen den Bauern sehr viel ab. In den Ge- 
sprächen wurde immer wieder erzählt, dass zwar 
etwas Geld vorhanden war, es jedoch nichts zu kau- 
fen gab. Somit musste sich die Bevölkerung so weit 
als möglich selbst versorgen. 
Selbst versorgen, das bedeutete, die Lebensmittel so 
weit als möglich selbst zu produzieren und sämtliche 
Bedarfsgüter eigens herzustellen. Die Bauern fer- 
tigten Wasserleitungen aus Holz an (Bohren), sie 
lochten Körbe, sie deckten selber ihre Strohdächer, 
sie erzeugten hölzerne Gabeln, Rechen, und Dri- 
scheln, sie stellten Holzschaffeln und Fässer her und 
sie produzierten ihre eigenen Holzschuhe. Aber auch 
Leinen und Wolle wurde selbst erzeugt. 
Diese Erzeugnisse wurden hauptsächlich im Winter 
in den Stuben der Bauern angefertigt. Die Wohnstu- 
ben glichen zu dieser Zeit eher Werkstätten. 
' Vgl.: Seiser, Gertraud Unterweißenbach. „Schniddan“ zum Rog- 
genanbau im Mühlviertel 1995, Diplomarbeit Universität Wien, S. 
157 — 158 
Foto: Etzistorfer Anton u. Monika, Aglasberg 8 („Rauch- 
schnabel“) 
Links macht der Vater, EtziIstorfer Anton Späne zum Ein- 
neizen, in der Mitte des Bildes stellt der Sohn Anton ein 
Holzschaffel her und rechts ist ersichtlich, wie der Hüter-
	        
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