Volltext: Heimatbuch Unterweissenbach

Die Gründung des Ortes und des späteren Marktes „Wizzenbach 
+ 
3 5 
0 8 
vv 
PL) 
da NS 
RR 
Da 
Eu 
m” 
AR 
JAN 
si A 
# 4 } 
WS 
( 
Bild: Baumgartenberger-Urbar, Landeswappen 
Otto von Machland weitete energisch seinen Besitz aus. 
Die Naarngrenze wurde nach Westen in den Regensbur- 
ger Luß hinein überschritten 
herzog Leopold VI. dem von Otto von Machland 
segründeten Kloster Baumgartenberg eine Reihe 
von Besitzungen bestätigt. In diesem Schriftstück 
werden sowohl 
A CE U 
A (X RE a 
LE FEB 
ENTE Arne 
BUS RSn MANN en 
De SUN VE 
SATA a A et. 
EUER PU A Hu 
SAU N 
.Weissenbach 
als auch 
. Ruttenstein 
genannt. Das tatsächliche Gründungsjahr dürfte, da 
der Ort 1209 ja schon bestand, etliche Jahrzehnte 
früher anzunehmen sein, also in die Machländerzeıt 
fallen. 
Genauer betrachtet werden auf der Urkunde vom 31: 
Jänner 1209 durch den Babenberger Leopold VI. 
Schenkungen bestätigt. Darunter auch die eines 
Gotfried von Baien (Pahin), der zur Sippe der Per- 
ger-Machländer gehört haben dürfte von zwei ın 
„wizzenbach“ gelegenen Gütern (duo prediola) an 
Baumgartenberg. Inhaltlich betrachtet hat die Ur- 
kunde von 1209 eher einen Listencharakter und gibt 
keine anschaulichen Hinweise auf die damalige Zeit. 
Etwas konkreter wird ein Urbar (Güterverzeichnis) 
aus der letzten Babenbergerzeit, aus dem Jahr um 
1230. Hier finden sich „wizenpach“ neben „schon- 
nawe“ (Schönau), „straze‘““ (Straß), „chranwit‘“ (Kra- 
nawit) und „elhenpg‘“ (Ellerberg) angeführt. Von 
hier verwüsteten Bauernhöfen ist die Rede. Was die 
Ursache für die Wüstungen war, wird allerdings 
nicht erwähnt. Es könnte ein kriegerischer Streifzug 
gewesen sein, der vom Norden einfallend, sich über 
Weissenbach gegen den Ellerberg bei Zell hin rich- 
tete und die Höfe zerstört hatte. Eben zu jener Zeit 
fielen ja auffallenderweise auch die Holzburgen der 
Vernichtung anheim. 
Die angeführten Urkunden beweisen jedenfalls, dass 
Unterweißenbach auf eine über achthundertjährige 
Geschichte zurückblicken kann. 1 
Das Bild der Besiedlung durch die traditionellen 
Bauerngehöfte unterschied sich um 1300 nicht mehr 
wesentlich vom heutigen Eindruck, wenn man aus- 
gehend vom Ort Unterweißenbach die südlich gele- 
genen Höfe in ihrer Streulage in den Blick nimmt. 
Nach Norden hin wurden in der Waldzone anschlie- 
Bend vorwiegend planmäßig angelegte Waldhufen- 
dörfer begründet. Der Name „-schlag“ weist auf 
diese weitere Stufe im Landesausbau hin (Greiner- 
schlag, Enebitschlag, Grafenschlag). Auch Landshut 
und Hackstock zeigen ebenfalls den Charakter von 
Rodungsdörfern. 
Der Ort und nachmalige Markt (Unter)weissenbach, 
dessen Geschichte eng mit Ruttenstein verbunden 
ist, wurde ursprünglich von den Inhabern der Herr- 
schaft Ruttenstein ziemlich selbstständig geführt. Es 
wird im 14. Jahrhundert noch als ein „freies Eigen“ 
bezeichnet. Es kam ihm innerhalb des Ruttenstein- 
schen Gebietskomplexes ein gewisser Sonderstatus 
zu. Dem Trend zum absolutistischen Herrschen ent- 
sprechend versuchte die Grundherrschaft in späterer 
Zeit die Freiheiten zu beschneiden und zurückzu- 
drängen. Der älteste Baubestand dürfte nach den 
Forschungen von F. Schober aus dem „Urgut‘ und 
vier Althöfen bestanden haben. Das Urgut umfasste 
wohl den Bereich um das Haus Nr. 15 (Hietler- 
Sengstbratl) mit den Gründen der heutigen Häuser 1 
6. 15, 16, 25 — 26, 47 am Altweg und Südabhang.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.