Volltext: Heimatbuch Unterweissenbach

Als Bezirksförster in Unterweißenbach 
Die Forstaufsicht ab 1853 
Das Weissenbacher Distriktskommissariat wurde 
1853 zu einem „Gemischten Bezirksamt‘ umge- 
wandelt. Die Forstpartie unterstand nun einem 
Richter bzw. Bezirksvorsteher. 1868 wurde dieses 
Amt wieder aufgelöst. Während die Verwaltungsbe- 
amten zur Bezirkshauptmannschaft Freistadt kamen, 
blieb das Bezirksgericht in Unterweißenbach beste- 
hen. Im Forstwesen kam es im Verlauf der Jahre zur 
Bildung der Bezirksforstinspektionen. Für Freistadt 
und Perg gab es insgesamt einen Forstakademiker 
und einen Bezirksförster. 
Im Jahr 1903 beschloss der Oö. Landtag, zur Ein- 
dämmung der Güterschlächterei (Hofauflassung) 
und der damit verbundenen Waldverwüstung Ge- 
mneindeforstwarte auszubilden. Diese unterstanden 
dem Bürgermeister und arbeiteten mit der Bezirks- 
forstinspektion gut zusammen. 
Das Jahr 1938 brachte im Forstwesen viele Neuerungen 
Das Forstwesen gehörte ab 1938 nicht mehr zum 
Landwirtschaftsministerium, sondern zum Berliner 
Reichsforstamt. Der politisch mächtige Reichs- 
(orstmeister Göring hatte den Rang eines Forstmi- 
nisters. Die Wiener Generaldirektion der Bundes- 
forste wurde aufgelöst und dafür in den Ländern 
Landesforstämter errichtet, welche dem Reichsforst- 
amt unterstanden. Der Forstaufsichtsdienst wurde in 
die neu errichteten Bezirks-Aufsichtsforstämter ein- 
gegliedert. In den Gerichtsbezirken entstanden 
Oberförstereien, die als Reichsdienststellen einge- 
stuft wurden. Sie waren für alle privaten Wälder 
sowie für das Jagdrecht und für den Naturschutz 
zuständig. 
Nach Kriegsende war das Mühlviertel Besatzungs- 
zone. In Urfahr wurde. eine Zivilverwaltung einge- 
vichtet, deren Chef der Lasberger Agrarlandesrat für 
OÖ Johann Blöchl mit dem Titel „Staatsbeauftrag- 
ter‘ war (siehe „Ehrenbürger, Ehrenringträger ... - 
Johann Blöchl‘‘). 
Nur wenige waren bereit, 
im Mühlviertel zu investieren 
Da völlig unbekannt war, ob die Sowjets das Mühl- 
viertel wieder einmal freigeben würden, waren nur 
wenige Geschäftsleute dazu bereit, im nördlichen 
Oberösterreich zu investieren. Sogar die Bautätig- 
keit blieb gering. 
Nach dem Staatsvertrag von 1955 und dem Abzug 
der Sowjets kamen die Hofräte und die studierten 
Forstleute wieder aus Linz in ihren schwarzen 
Jienstautos in das Mühlviertel, um zu bestimmen. 
Foto: Ing. Franz Rosinge: 
Der Herbst zog ins Land 
Eines Sommertages des Jahres 1958 kam der Chef, 
der seit der Nachkriegszeit bestehenden Forstsektion 
des Landwirtschaftsministeriuums, Sektionschef 
Ender, mit einigen seiner Mitarbeiter und unserem 
Oberforstrat nach Unterweißenbach, um fünf Tage 
ang die Wälder des Gerichtsbezirkes zu inspizieren.
	        
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