Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

853: Der Landstrich zwischen Aist und Naarn wird dem Kloster St. Emmeran, zu Regensburg geschenkt 
Die erste urkundliche Nennung des Gebietes 
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Bild: Bayr. Staatsarchiv; Erste Nennung unseres Gebietes im Jahre 853 
Die Königsurkunde von 853 ist die eigentliche Ge- 
burtsurkunde des Landes zwischen Aist und Naarn. 
Fortan wird dieser beträchtliche Gebietsstreifen als 
„Regensburger Luß“‘“ bezeichnet. Die beinahe 1200 
Jahre alte Urkunde ist im Bayrischen Haupt- und 
Staatsarchiv aufbewahrt. Die Wurzeln unserer enge- 
ren Heimat lassen sich also weit über 1000 Jahre 
zurückverfolgen. Die Schenkungsurkunde umreißt 
das Gebiet: „Infra duo flumina id est inter agastam 
et nardinam...‘“ „Zwischen Aist und Naarn bis zur 
Einmündung in die Donau.‘ Genauer betrachtet be- 
sagt das vom Schreiber Ratleicus verfasste Doku- 
ment Folgendes: „Grenzgraf Wilhelm schenkt dem 
Kloster St. Emmeram zu Regensburg seine Gebiete 
zwischen den beiden Flüssen Aist und Naarn, und 
zwar von der Stelle an, wo sie in die Donau münden 
bis dorthin, wo sie aus Bächen zu Flüssen werden, 
und noch weiter bis in den Nordwald hinein. Er 
übergibt diesen Landstrich mit allem, was er hat; mit 
Wiesen, Weiden, Wäldern, Gewässern, Wasserläu- 
fen — bewegliches und unbewegliches Gut; bebautes 
und unbebautes Land, auch das von seiner Frau 
Engelrad. All dies soll an das Kloster St. Emmeram 
“allen. Auch das Verfügungsrecht über alle Men- 
schen, die diese Gebiete bewohnen: Baiern, Slawen, 
Freie und Unfreie. Über diese darf niemand anderer 
Recht sprechen oder sie zum Verlassen ihrer Wohn- 
stätten nötigen. Für die Bewohner ist fortan das 
Kloster St. Emmeram zuständig.” 
Die Schenkungsurkunde von 853 hinterlässt freilich 
Unklarheiten. Dem Wortlaut nach gehörte das Weis- 
senbacher Gebiet zu Regensburg, da das Territorium 
zwischen Aist und Naarn liegt. Doch bleibt die Ro- 
dungsfreigabe „bis zum Saum des Nordwaldes und 
darüber hinaus‘ sehr unbestimmt. Die großen noch 
relativ unerschlossenen Waldgebiete galten allge-