Volltext: Häuserchronik Windischgarsten, Häuser mit Kons.-Nr. 48-59 [Folge 8]

FRANZ de PAUL SCHRÖCKENFUX 
1850 — 1917 
Als drittältester Sohn des Sensengewerken Franz de Paul Schröckenfux (1813 — 1876) 
wurde Franz de Paul Schröckenfux zum Eßmeister ausgebildet und heiratete 1884 die 
Witwe Julie Kindler aus Gutau im Mühlviertel. Sie übernahmen dort die Sensenwerke 
„Hammer!“ und „Riedihammer“. Nach dem Tod seiner Frau und nach 
Wiederverehelichung mit der Advokatenstochter Eleonore Fessl aus Kremsmünster 
verkaufte Schröckenfux 1896 die Hämmer und übersiedelte nach Windischgarsten, wo er 
mit seiner Schwester Maria das Kleimblehen, Nr. 73, heute Pension Scheer, erwarb und zu 
ainem bürgerlichen Wohnhaus umbaute., 
Von 1900 bis zu seinem Tod 1917 war Franz Schröckenfux Bürgermeister von 
Windischgarsten. In seiner Amtszeit konnte er die Voraussetzungen für einen 
wirtschaftlichen Aufschwung des Ortes und der Region schaffen. Er setzte sich erfolgreich 
für den Bau der Pyhrnbahn (1901), für die Errichtung des ersten Elektrizitätswerkes ım 
Garstnertal (1904), für eine Ortswasserleitung (1905) und für den Bau einer Volksschule 
(1915/16) ein, wozu er ein privates Grundstück der Gemeinde kostenlos überließ. 
Schon 1913 wurde Franz Schröckenfux wegen „langjähriger, uneigennütziger und 
‚nermüdlicher Führung des Gemeinwesens“ zum Ehrenbürger ernannt. Während seiner 
Amtszeit ließ er auch eine genaue Vermarkung der Gemeindegrenzen durchführen und 
einen Verbauungsplan erstellen. Es gelang ihm auch, das schwierige Problem der Findung 
einer Bahnhofszufahrt, zu lösen. 
Historisch sehr interessiert, stellte Schröckenfux mit großer Fachkenntnis eine „Geschichte 
der österreichischen Sensenwerke“ zusammen und verfaßte mit Fleiß und Ausdauer die 
vorliegende „Häuserchronik“. Sie besteht aus 401 handgeschriebenen Seiten und wurde 
1916 abgeschlossen und endet daher mit Haus Nr. 181. Für den Heimatverein 
transkribierte Jörg Strohmann die Chronik und bearbeitete sie edv-mäßig. Aus ihr schöpfen 
wir unser Wissen nicht nur über das Schicksal der Menschen und Gebäude sondern auch 
über bedeutende Ereignisse sozialgeschichtlicher, wirtschaftlicher und technischer Art. 
Sinzig aus dieser Chronik konnte der historisch verbürgte Text für die 1994 zum 
Marktjubiläum an den alten Häusern angebrachten Tafeln gewonnen werden. Jedes 
schmucke Schild an unseren alten Häusern stellt also ein kleines Denkmal für einen 
wahrlich zu ehrenden Bürger, für den Bürgermeister Franz de Paul Schröckenfux dar. 
AN DEN BOSRUCK 
Zum Spatenstich für den 
Bosrucktunne] 1901 
Bosruck, sei gscheit, 
Geh‘ mach uns die Freid: 
Lass‘ dich anbohrn schö g’schwind, 
Von vom und von hint. 
Die Bahn tut uns not, 
Wie das tägliche Brot! 
Franz Schröckenfux,
	        
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