EIN WORT AN DIE LESER!
Als Franz Schröckenfux Bürgermeister von Windischgarsten war,
verfasste er die Häuserchronik. Sie ist eine wahre Fundgrube für
historisch Interessierte, denn Schröckenfux forschte bei jedem Haus
zurück bis zu den Anfängen. So erfahren wir von Besitzern und Berufen,
von Steuern und Strafen und von recht eigenartigen Schicksalen. Auch
Katastrophen und kuriose Begebenheiten werden berichtet. 1
In der vorliegenden neunten Folge der „Quellen der Heimatkunde“ lege
ich nun die Chronik der Häuser mit den Konskriptionsnummern 60 bıs 85
vor. Diese alten Hausnummern sollten nicht vergessen werden. Sie
wurden 1771 eingeführt, um Soldaten ausfindig zu machen und um sie
„konskribieren“, zum Militär einziehen, zu können.
Der angeschlossene Fototeil dokumentiert den Zustand im Jahre 2010 und
beweist, dass alte Häuser nicht alt und schäbig aussehen müssen. An so
manchem rücksichtsvoll Um- und Ausbau lässt sich ablesen, dass es nur
vorteilhaft ist, wenn man auf Überliefertes Rücksicht nimmt und nicht
jeder kurzlebigen Mode, die man nach ein paar Jahren vielleicht nicht
mehr ansehen kann, nachläuft. Es ist Zweck dieser Schrift, die Achtung
vor dem Althergebrachten zu stärken. Aus dem Wissen um die
Vergangenheit kann man dann bei einer Neugestaltung die richtigen
Entscheidungen treffen.
Rudolf Stanzel
Windischgarsten im Herbst 2010