Volltext: Spigel der artzny (VD16 F 2874)

dJewveil ein gemeyner bꝛauch 
)—* ding der artzney 
gehaltẽ würt aderlassen yn 
der gesunden· vnd krancken leüten. 
Bedaucht mich not / dz du auch dar 
innenmehrlere habest dañ in andn 
dingen / auff das die nutzbark eyt der 
aderlassin geoffnet / vnd die vnnutʒ 
harkeyt gemin dert werd/ wil ich dir 
hie sage was aderlassen sey / wvarum̃ 
sie erdacht sei / wasnůtz sie bring oder 
schadens / wie sie beschehen soll / vñ 
Mee ding mehr / so fruchtbarlich 
darzů dienen. Doch so moͤchtestu 
villeicht gedencken ich hielt keyn or 
denung in meinem bůch / dieweil der 
erst teyl der artzeney heorica ge⸗ 
nant/ alleyn in dre yen din gen (wie 
du gehoͤrt hast) bestimmet ist / auch 
de dede oe Iradeen 
vnd etlicher nachlolgen den mehr zů 
gee et sanddenan dern teyl der 
artzuey Sagich dir ja / esist war / ⸗ 
her die weil dise ding ettliche gemeyn 
samhaben mit den obgesagten / als 
dz hlůt mit den natürlichen dingen . 
Die außtreibung mit den nit natür 
lichen. Ond die vteylung des blůte 
vrkund gibt der dingso wider dieng 
tur sein d· Auch so hostu geh oͤrt das 
die Theoric bedenck die znfeng einer 
kunst / deßbalben mieh bedaucht di 
se leren hie geschickter statt haben⸗ 
dañ im an dern teyl der artzney. V 
diß sag ich dir / das die aderlessin⸗ 
Auicẽ. (gis Aulcenna quatt a primi sagt⸗ 
ist eyn gemeyne gußtreibũůg der vien 
feüchtin in vile / so die selbigen vber⸗ 
hand genõmen haben in den adern 
Warumsb aber dise außtreibũg dee 
blůts beschehen soll / gibt er vnß zů 
5 * 9 
AX 
verston / so er sagt/ Eyn yder soll die 
aderlessin thůn von vberfluß wegẽ 
des bluͤts / oder von boͤse wegen des 
blůts / oder wegen diser beyder teyl / 
er sagt nit / das man sol eyn gesellen 
laͤssin thůn / wie dañ ettliche thůn. 
Zeß gleichen thůnd auch eilihe die 
da on rath aderlassend so sie kranck 
werden/ vnd die krankheyt diß nit 
fordert / verachten die aͤrtzt zů fra⸗ 
gen / biß die sach nicht boͤser werden 
mag · Auß disem volgt zum dickern 
mal groß vbels / wañ eyn yedes ding 
so es nit an sein ort gebraucht wirt / 
so bringet es schaden. Das du aber 
gtundtlichen wissest / wie du dich 
haltẽ solt in der aderlaͤssin/ so merck 
sechß ding. Das erst / wañ du lassen 
sollest / das ander / die zeit / das dritt 
die geschicklicheyt des luffts / dz vier 
de das alter / das fünfft die krafft/ dz 
sechst die gewoͤnheyt · Des erstẽ halb 
metck/dz du aderlassen sollest / wañ 
du sichst dz das blůt vbethand nim 
met / das angesicht rot ist / vnnd die 
adern groß / die complexlon watm 
vndfeücht / die wonung warm vnd 
feücht / deß gleichen das regiment 
derspeiß/ dañ soltu aderlassen von 
den surnemestẽ adern / als des haub 
tes / des hertzens / vnd der leber. etc⸗ 
ch 
so eyn andꝛe feüchte regiert / als fieg 
ma / oder Melancolia⸗ zů eyner min 
derung der selbigenn / das die natur 
dañ mechtiger sei die vberigen zů re⸗ 
gieren / wañ auß den obgemeltẽ wor 
Alicenne meretestu dz die ader 
lessin nit alleyn eyn feüchte außfuͤrt⸗ 
sunder gemeynlich all Item etwan 
so du sichst / das dao blůt zůuil hitzig 
nedrng
	        
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