Volltext: Heinrich Hessens/ Churfürstl. Mayntzischen Garten-Vorstehers/ Neue Garten-Lust: (VD17 23:723680B)

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nicht regnet: so wachsen se im Sommer ziemlich uͤber sich / um Mi— 
chael versetzet man sie in Geschirre / und hehaͤlt sie so lange im Garten / 
biß es zu frieren anhebet: Hernach bringt man sie in lusftige Ge⸗ 
maͤcher. Die beste Art aber sie zu vermehren ist folgende: man rich⸗ 
tet etliche Kasten / oder ein Baͤte mit guter schtwartzer Erde / die mit 
Kib⸗Mist wohlgedünget ist / zu: als denn im April bey wachsenden 
Lichte des Mondens / schneidet man so viel Zweiglein / als man be⸗ 
darff ab dem Gzpffel kan man abshneiden / und unten das dicke 
Theil etwag zerknirschen / und sie also spannen weit von einander se⸗ 
tzen / alsdeñn kan man also darmit verfahren / wie zuvor gemeldet. 
Die Wartung anlangend / so liebet der Foßmarin guten Grund 
und eine schattichte Stelle. Wenv man spuͤhret daß er verderben 
o / setzet man ein Gefaͤßgen mit Wein darzu: in welches man ein 
roth Wollen Ende hencket / daß er davon benetzet wird. Sonst wenn 
manibm begsset / kan solches mit Wasser / welches mit Wein ge⸗ 
mischet / oder auch mit Fleisch⸗Wasser geschehen. Sonst kan man die 
rechten Stoͤcke im Frühling aus ihren Gefaͤssen nehmen / und sie in 
gutes Land setzene mit endigung des Herbstes aher muß man sie wie⸗ 
der in die Gefaͤsse verpflantzen ꝛ in welchen man sie den Winter uͤher 
beysetzen kan. Wo eine grosse Menge der Stoͤcke verhanden jst / kan 
man wohl zwantzig in einen Kasten setzen / allein ehe man sie in die Ge⸗ 
faͤsse wieder setzet / muß man den Wuꝛtzeln die uͤbrigen Zasern beschnei⸗ 
den. Mit ihrer Beysetzung ist eben zu sehr nicht zu eylen / weil sie 
wohl einige Kaͤlte / ja auch twohl gar einen kleinen Schnee vertragen 
koͤnnen: und wenn man sie gar zu zeitig einsetzet / so darff man sie als⸗ 
denn im Fruͤhling nicht gar hald wieder herauß hringen: da man 
gegentheils / wenn sie was spaͤt eingesetzet werden / man sie alsdenn dee 
sto eher heraussetzen mag. Wenn man sie ein setzen wil: soll die Erde 
sobet in geda llen derden so fnieren si de dewen ger Sosi mnan aug- 
die ohersten kleinen Aestlein davon abs hneiden: sonst wuͤrden sie im 
Winter durchwachsen / und also die Krafft verliehten da h sie folgen⸗ 
den Sommer verderhen wuͤrden. Wenn man si ——33
	        
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