Volltext: Heinrich Hessens/ Churfürstl. Mayntzischen Garten-Vorstehers/ Neue Garten-Lust: (VD17 23:723680B)

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wenn sie bluͤhen: da kan man sie etwas in Schatten setzen: uͤber die⸗ 
ses mag man sie auch offters begiessen. Ihre Vermehrung geschiehet 
hey uns durch die Nebenbrut an der Wartz: Denn der Saame wird 
bey uns nicht reiff? wolches aber in Jtalien geschiehet. Er ist so klein / 
daß manihnkaum erkennen kan. Damit man mehr Wurtzeln be⸗ 
komme / kan maͤn die Blume zeitig abbrechen / weil sie alsdenn besser 
ansetzet. Wann die Blume weg / denn schneidet man auch den Sten⸗ 
gel einen balben Zosl hoch ůber der Erden weg. Im Februario bebt 
man die Wurtzel aus / und nimmt die Brut davon / welches auch im 
Herbst geschehen kan. Man setzet sie 2 Zoll tieff in die Erder wird 
gleich darguff begossen und an die Sonne gesetzet. Theils nehmen 
auch die Stengel und stecken den bey wachsenden Monden an einen 
schattichten Ort / da er denn / wenn man ihn mi begiessen fleissig war⸗ 
tet / auch wurtzelt. Man kan sie auch im Land den Winter uͤber ste⸗ 
hen lassen: wenn mansie nur wohl zuderket. Auff solche Art wachsen 
und bluͤhen sie am besfen. 
AI. Paßlons⸗Blume. 
Dese Blume /welche sonst eigendlich von denen Botami 
cis vor cine Art Kurcken gehalten wird / wird deswegen also genen⸗ 
net / weil man unterschiedenes daran siehet / welches ung Christen eine 
sehr gute Erinmerung des bittern Leiden und Sterbens unsers Her⸗ 
ren IEsu CHristigiebet. In Indien bringet sie eine goldgelbe und 
gllenchalben mit rothen Flecklein / bestreuete Frucht / welche mehr ei⸗ 
ner Kurcken / als anen Granat⸗Apffel aͤhnlich siehet: ob sie schon die 
Spanier wegen aͤhnligkeit mit den selben Granatilla der Maracot 
genenttet. Ihr Saamen ist etwas rundlicher / als die Melonen⸗ 
Koͤrner. Wer mehr von dieser Frucht zu lesen begehret: der schlage in 
des P. Eusebii Norembergũ Hist. Nat. das io. Cop. des 14. 
Buchs auf allwo er sie seht· schoͤn beschrieben lesen kan . Oenn 
weil wir sje bey uns nicht bekommen / als ist unnoͤthig dar von zu mel⸗ 
den; derowegen wollen wir nur die Blume betrachten. Dieser num 
finden sich bey uUns weperley * avon die eine zrunlich / die an dere
	        
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