Volltext: Garten Ordnung (VD16 P 1675)

Das dritte Buch / der Garten Ordnumg / 
Das ander Caßpittel. 
Wie man Beume ond Stauden Fruͤchte / durch 
jhren Samen zeugen kan. 
Is geschicht auch auff zweyerley weise / denn etzliche / wenn sit 
zleich aus den Kernen vnd Samen wachsen / So bleiben sie 
doch halb Wilder art / vnd man mus sie / sollen ste anders Za⸗ 
mer art werden / von newen wider Botten oder Impffen. Andere aber 
duͤrffen des wider Bottens nicht / sondern jhre rechte Art bleibet in 
denen / so aus jhren Kernen erwachsen find. 
Ddeer ersten Art / als die man wider Botten mus / sind Opffel 
ond Birn / Vnd werden gezeuget von den Kernen / wenn dieselben 
— 
da man keine Wilde Stemme haben kan. Wiewol mans darfuͤr 
helt / vnd auch glaublich ist / das daß Obst so auff geseete Reiser gebot⸗ 
tet wird / sey besser vnd schmackhafftiger / denn das / so auff Wilde 
Stemme gepfroffet wird. 
Man seet aber die Kern in einen Garten an einen besondern 
ort / das hierzu wol zugerichtet ist / nicht allzu dicke / damit ste guten 
raum zu wachsen haben / Vnnd jede Art / als der Opffel vnd Birn 
besonders. 
* —2 
Wenn sie nun auffgegangen / so mus man sie gewenen / fein 
gleich auffzuwachsen / auch außschneideln / das fie nicht Estig wer⸗ 
den / sondern feine glatte Stemlein kriegen. Wo sie aber zu dicke 
stehen / mus man sie aus einander setzen / das sie jren raum zu wach⸗ 
sen wol haben koͤnnen. 
Wenn fie aber also erwachsen / das sie zu Botten starck ge⸗ 
nug sind / so hebet man sie aus / vnd versetzet sie fort / wohin man wil / 
vnd Bottet sie alsdenn. Aber besser were es / man Bottet sie an 
dem ort da sie erwachsen / vnd erst gestanden haben / vnd liesse sie noch 
ein Jahr oder lenger / wenn der raum daist / am selben ort stehen / vnd 
als denn erst versetzen / Denn also kommen fie in dem new versetzten 
Dosech dester ehe fort / dieweil das eingesatzte Reiß albereit beklie⸗ 
en isi. 
—3 4* aͤzt 
Also auch / wenn einer wilde Stemme setzet / verseumet er nichts / 
wenn
	        
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