Volltext: Garten Ordnung (VD16 P 1675)

wil eines aperte am hellen Sonnenschein / ein anders occulto vnter⸗ 
finnig vnd jhm schaden. Aber ein anders in mittelmessiger Werme vnd 
Celte stehen. Etliche koͤnnen den Winter vber bleiben / etliche vergehen 
den Sommer vber mit bluͤd / blettern vnd Wurtzeln / vnd muͤssen Jaͤr⸗ 
lich wie der durch den Sommen erbawet werden. So muß er auch 
wissen / welche gewaͤchse / fuͤr die Kuͤchel / welche zur Ertzeneh / welche 
zum schmuck vnd zier / oder vmbs geruchs / vnd also sort vm anderer 
Vrsach willen gepflantzet werden. Er muß auch guten bescheid wiß 
sen / von wartung derselben / Auch von abnemung allerley samen / Ob⸗ 
stes / Grabung der Wurtzel / vnd dergleichen. Sampt der erhaltung 
derselben / durch den kalten vnd frostigen Winter. 
Ein solcher Gaͤrtner ist liib vnd werd zuhalten / vnd kan seinem 
Herrn / sein kost vnd Lohn so jihme gegeben wird / vielfeltig wider ein 
bringen / vnd Herrn sollen solche von sich nicht lassen / vnnd nicht auff 
bdie vnkost so auff sie gehet. Sondern vielmehr auff den grossen nutz 
ven fie schaffen / shen. 
Vnerfaren gleubt mans micht / was schlimme onkuͤndige Gaͤrt⸗ 4 
ger einem Herrn fuͤr schade sind / denn durch jr vnfleiß / vnd das sie Jnerfaus 
mit solchem nicht vmbgehen koͤnnen / wird alles verwuͤst / vnd lassen utehn 
alles mit vnkraut bewachsen / lassen alles: zu sumpff gehen / vnd folget sibades. 
in Summa / mmer ein schade nach dem andern / VNean findet manchen 
der sich fuͤr einem Gaͤrtner außgibt / vnd hat noch nicht / ein Land recht 
graben lernen. 
Aber es wollen offtmals Herrn solche haben / damit sie nicht viel 
Lohnes duͤrffen geben / ersparen einen Guͤlden am Lon / Schen aber 
nicht noch betrachten den grossen schaden so hernach solgte. 
Vnd machen offtmals Herrn selbest jnen vngetraw Gaͤrtner / so 
wol als andere diener / mit abbrechung des Lohns / Ein Ehrlichs ge⸗ 
muͤth (Wie man der noch findet) Wann es ein ziemlichen Lohn hat / 
dabey ers sich vnd die seinen zimlicher massen erhalten kan / dasselb 
erzeigt scinem Herrn widerumb trew / vnd ist in seinem dienn fleisig. 
Da entgegen man durch vbermessige Kargheit offt auch fromen 
vnd guthertzigen / vrsach gibet zur vngetraw / denn das Maui wil es⸗ 
sen / vnd der Lezbbekleidet sein. 
Vnd wil man eines haben / nemlich die Arbeit / so muß das andere 
nicht Aussen bleiben / als der billiche Lohn. 
Ferner ist zu wissen / das die so sich vnterstehen ein Garten in ein u Soen 
Ordnung zubringen / das sie muͤssen denselben wie ein Balvmeister n sucn 
ein gebew / mit seinem gantzen vmbfang / sampt allen ecken vnd Win⸗Sied 
ckeln / oder wie die gestalt / in ein ordnung / vnd richtige außtheilung dioesorm 
zubringen wissen / wenn es der Herr des Gartens haben wil. en 
Vnd nicht nur was am leichtlichsten als das gleicher lenge vnnd z 
breite ist / fuͤr sich nemen / ecken vnd Winckel ligen lassen Dann diesel⸗ 
ben hernach / einen Garten / ein grossen vbelstand machen vnd geben. 
Diß schreib ich nicht der memung / als das ich mich fuͤr einen sol⸗ 
chen Kuͤnstlichen Meister / fuͤr allen andern außruffen hue 
Danmn 
Christlichen Leser.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.