1931: Die neue Sterbeglocke — eine weitgereiste Glocke.
Auf Veranlassung des Hochw. Kanonikus Florian Oberchristl wurde in
der Glockengießerei St. Florian eine Sterbeglocke aus den dortigen Alt-
metallbeständen angekauft.
im I. Weltkrieg hatte Kefermarkt das 1818 gegossene Sterbeglöcklein
abliefern müssen; die drei Glocken mit den Jahreszahlen 1516, 1520 und
1561 waren der Kirche erhalten geblieben.
Die Glockengießerei hatte ihrerseits das Glöckchen Jahre zuvor als Alt-
metall in Wien aus einem Bestand von abgelieferten Glocken des 1. Welt-
kriegs erworben. N
Es hat eine längliche Form (Durchmesser 45 cm, Höhe 50 cm, Gewicht
56 kg) und wurde 1543 in Venedig mit größter Wahrscheinlichkeit für eine
Kirche im ehemaligen Küstenland gegossen.
Lebensweg des Glöckleins: 1543 in Venedig gegossen, im 1. Weltkrieg dem
Staat abgeliefert, kam es nach Wien, entging dort der Einschmelzung, kam
dann nach St. Florian, entging hier wiederum seiner Vernichtung, und
landete schließlich bei seinen Altersgenossinnen in Kefermarkt.
„Es ist die einzige Glocke in Oberösterreich, die in Italien gegossen wurde.
Am 29. Juni wurde sie in der Kirche vom Pfarrer gesegnet und tags darauf
vom Zimmermann Johann Kartusch aufgezogen.‘“®
1931: Größte Generalsanierung und Restaurierung in der Geschichte des
Hochaltars
Im Jahre 1929 war durch die Behandlung mit Giftgas der schädliche Holz-
wurmkäfer vollständig vernichtet worden. Nun galt es, den Altar gegen den
Wiederbefall zu schützen; außerdem die Stabilität des Altares mit einem
Eisengerüst zu sichern und eine gründliche Gesamt-Restaurierung des
Altars durchzuführen.
Die Arbeiten begannen am 2. Oktober 1930 und standen, wie die Durch-
führung der Giftgasbehandlung, unter der Leitung des Regierungsrates
Dr. Oskar Oberwalder.
„Ihm gebührt ein großer Dank der Mit- und Nachwelt!“ (Chronik) Vom
urspünglichen Plan. alle Restaurierungsarbeiten ohne Abtragung des Altars
Die übrigen Kirchenglocken sind auf Seite 28 beschrieben.
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