in die geöffnete Kirche hineinspazierte und mit heiler Haut wieder heraus-
kam, was auch uns den Mut gab, es zu versuchen. Der Gasgeruch war in
den ersten Wochen noch deutlich fühlbar, die Gottesdienste mußten kurz
gehalten werden, auch den ganzen Winter über; eigentlich bis die Kirche
frisch ausgemalt war, spürte man bei feuchtem Wetter leichten Gasgeruch.
Bange Tage kamen für mich im Frühjahr 1930. Ist der Wurm wirklich abge-
tötet? Auch in den großen, umfangreichen Statuen? Öfters in der Woche
bestieg ich das Gerüst und beobachtete ob sich doch nicht frisches Wurm-
mehl zeigte. Es wurde April, Mai und keine Spur war zu sehen: Wir
hatten gewonnen!‘‘
1930 Endeckungen beim Ausmalen der Kirche
Da die Ausgasung im Vorjahr zur vollsten Zufriedenheit gelungen war, so
wollte man die ganze Kirche frisch färbeln lassen.
Einfach sollte der Ton werden, um die ganze Aufmerksamkeit auf den
Altar hinzulenken.
Es wurden Verhandlungen mit dem Malermeister Kippl von Linz und mit
Engelbert Daringer v. Wildenau (Aspach b. Ried) geführt. Kostenvoran-
schlag S 2.900,—. *
Die Arbeiten vollführte Engelbert Daringer mit seinen Gehilfen. Die ganze
Renovierung stellte sich aber dann auf S 4.357,91. Die Zimmerleute Jo-
hann Kartusch und Moser haben die ganze Kirche eingerüstet.
Vor dem Ausmalen wurde die alte, unpassende Deckenmalerei aus dem
Jahre 1896 abgewaschen. Der Mauer-Sockel um den Hochaltar (mit einem
unschönen Vorhang-Muster) wurde „abgeklopft“.
Die Ausmalung der Kirche in diesem Jahre brachte im Kirchen-Innern
viele Entdeckungen:
a) Auf der inneren Bogenseite im Gewölbebogen, über dem Speise-
gitter, wurde die Inschrift: „Dedicatum CH MCCCCLXXVI“ entdeckt
und bloßgelegt. Der Strich von V war verblaßt und wurde weggelassen,
so daß die richtige Zahl jetzt aufscheint: 1476 (Weihejahr der Kirche).
b) Im großen Wandfeld links, wo das Crucifixus hängt, wurde beim
Abkratzen das alte „Distichon‘, das heute neben der Kanzel steht, in
gotischer Schrift, aber stark verkümmert, entdeckt und wieder über-
strichen.
AM