Volltext: Pfarre und Kirche zu Kefermarkt

„Zur Zeit des Protestantismus erlosch hier der katholische Gottesdienst“, 
schreibt der Historiker Pillwein. 
Bereits im Jahre 1558 wurden lutherische Prädikanten nach Kefermarkt 
berufen und im Schloß aufgenommen, wo sie bis 1561 wohnten. 
Das Gotteshaus wurde sehr vernachlässigt. Man zeigte kein Interesse daran 
und hat es nicht einmal zum Beten benützt. Bethaus war der rechte Anbau 
beim alten (ersten) Pfarrhof, der auch in dieser Zeit geschaffen wurde 
(heute: Hagerhaus). Der jetzige Pfarrhof, wie wir ihn kennen, wurde um 
1560 für die lutherischen Prädikanten erbaut und der erste von ihnen 
(Thomas Salzberger) dürfte diesen schon um 1561 bewohnt haben. 
In der Kirche wurden keine Reparaturen vorgenommen, sie war weitge- 
hend verwahrlost und verlottert. Die sechs Seitenaltäre und die Innenein- 
richtung sind in dieser Zeit fast zur Gänze verfallen und weggeschafft 
worden. Das Glas der Kirchenfenster zerbrach, und Vögel nisteten im Got- 
teshaus. Oberchristl schreibt über diese Zeit: 
„70 Jahre dauerte die evangelische Richtung der Zelkinger auf Weinberg 
(1558—1629), zum großen Schaden der Kefermarkter Kirche. Reparaturen 
wurden nicht vorgenommen, die Einkünfte der Kirche und des Benefici- 
ums nahmen die Zelkinger für sich; das religiöse Leben war abgeflaut, die 
Kirche zeitweise gesperrt.“ 
Kefermarkt unter den Jesuiten 
[m Jahre 1629 wanderten die Zelkinger nach Niederösterreich (Zelking) 
aus, und mußten am 25. Juni dieses Jahres das Beneficium samt den wider- 
rechtlich eingehobenen Beträgen in der Höhe von 13.400 Gulden heraus- 
geben. 
„Das St. Wolfgang-Beneficium zu Kefermarkt wurde den Jesuiten in Linz 
zur Nutznießung zum Bau ihres Kollegiums (jetzt Hauptpostamt Linz) zu- 
gewiesen.“ (Oberchristl) 
Schon 1623 hatte Kaiser Ferdinand d. II. den Jesuiten das Beneficium von 
Kefermarkt übergeben. Die Jesuiten hatten dieses zwar als „beneficium 
simplex“ übernommen und sich verpflichtet, wenigstens an Sonntagen und 
Festtagen Gottesdienste zu besorgen, nahmen aber dann die Abmachung 
nicht sehr ernst und hielten höchst selten Gottesdienste in Kefermarkt; 
hauptsächlich nur an größeren Festtagen, sowie am St. Stephans-Jahrmarkt 
und am Gedächtnistag des Kirchenstifters Christoph v. Zelking. 
Das Gotteshaus war die meiste Zeit versperrt. 
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