Volltext: Das Rheingold [92]

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Art von somnambulen Zustand, bei welchem er die Empfindung hatte, 
in stark fließendes Wasser zu versinken. »Das Rauschen desselben 
stellte sich mir bald im musikalischen Klange des Es-Dur-Akkordes 
Jar, welcher unaufhaltsam in figurierter Brechung , dahin wogte. Diese 
Brechungen zeigten sich als melodische Figurationen von zunehmender 
Bewegung, nie aber veränderte sich der. reine Dreiklang von‘ Es-Dur, 
welcher durch seine Andauer dem Elemente, darin ich versank, eine 
anendliche Bedeutung geben zu wollen schien. Mit der Empfindung, 
als ob die Wogen jetzt hart über ınich dahinbrausten, erwachte ich 
in jähem Schreck aus meinem Halbschlaf. Sogleich erkannte ich, daß 
1as Orchestervorspiel zum »Rheingold«, wie ich es in mir herumtrug, 
Joch aber nicht genau hatte finden können, mir aufgegangen War. 
Und schnell begriff ich auch, welche Bewanätnis es durchaus mit mir 
habe: nicht von außen, sondern nur von innen sollte der Lebensstrom 
mir zufließen.« ... Die Reise wurde abgebrochen, die Rückfahrt 
angetreten; und alsbald wichen alle lästigen Beschwerden des Körpers. 
Die Genesung war so vollkommen, daß Wagner sich verleiten ließ, 
neuerlich die Reisedispositionen zu ändern: sofort trat der »alte Zu- 
stand mit allen Symptomen der Dysenterie« wieder ein. Der psycho- 
physische Wink war nicht mißzuverstehen; er verlangte gebieterisch: 
Heimkehr an. den Arbeitstisch in Zürich zur Komposition des »Rhein- 
yolde. WE 
Fünfeinhalb Jahre hatte Wagners musikalische Produktion geruht. 
Als er sich nunmehr -—- anfangs‘ November 1853 — in bester Schaffens- 
stimmung sah, empfand er das wie den »Eintritt einer völligen Wieder- 
geburt nach einer stattgehabten Seelenwanderung“. Er. spann sich 
in wie ein Seidenwurm: »Aber auch aus mir heraus spinne ich...« 
und-das Werk gedieh. in erstaunlich kurzer Zeit: Am :16. Jänner 1854 
wurde der Kompositionsentwurf abgeschldssen; am 28. Mai lag die 
vollendete Partitur vor. »Glaube mir, so ist noch nicht komponiert 
yorden«, ruft er dem teilnehmenden Liszt zu, »ich denke mir, meine 
Musik ist furchtbar; es ist ein Pfuhl von Schrecknissen und Hoheiten«. 
lit dem »Rheingold« war auch 'der musikalische Plan zu den übrigen 
Teilen des Nibelungenwerkes vorgezeichnet worden. »Denn. hier, in 
Jiesem großen Vorspiel, waren die thematischen Grundsteine für das 
Ganze zu legen gewesen ...« Von diesen »plastischen Naturmotiven«, 
Jiesen klingenden Symbolen der Elementargewalten, geht der mächtige 
Strom frischer Urwüchsigkeit aus, der den ganzen »Ring des Nibe- 
lungen« so wunderbar durchflutet.
	        
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