Volltext: Chronik der Goiserer Stahelschützen

sich als dritter der auf Posern 5 wohnende „Deublerbärn Christl“, 1884 - 
1966, ein großer starker Mann, dem kräftemäßig allerhand zuzutrauen war, 
und als vierter in diesem Bunde mischte der „Hauser Hansl“, 1884/1964, aus 
Primesberg 1 mit, mit diesen 4 Mannen entstand das originelle „Poserer 
Schlagwerk“. Dieser Hauser Hansl, im Volksmund später auch der „terische 
Hauser“ (schwerhörig) genannt, hatte seine Schwerhörigkeit, die fast an Taub- 
heit grenzte, aus dem Ersten Weltkrieg als Kriegsleiden mitgebracht, da er lan- 
ge Zeit unter Schnee, wahrscheinlich unter einer Lawine, gelegen hatte, wel- 
che ihm als Folge einer starken Verkühlung diese Schwerhörigkeit beschert 
hatte. Eine Episode am Rande: Als einmal sein Vater zu ihm sagte: „Aba nit 
halt heut scho wieda raufen“, sagte der Angesprochene: „Dann geh i scho gar 
nit fort“. Dies erfuhr ich von Christian Pramesberger aus St. Agatha, welcher 
damals schon des öfteren aushilfsweise beim Poserer Schützenmahl auf der Sei- 
telpfeife gespielt hatte. 
7 ach dem Ersten Weltkrieg hörte sich das Poserer Schlagwerk auf, die 
) vier gingen ja bereits dem vierzigsten Lebensjahr entgegen, und auch 
Qihr Verstand reifte zu ihren Gunsten. Die Glanzzeit dieses Schlag- 
"9 werks war ca. von 1904 bis 1914. Selbstverständlich gab es auch nach 
dem Ersten Weltkrieg noch genügend Raufereien. Diese mutwillig vom Zaun 
gebrochenen Schlägereien, welche, abgesehen von beschädigten und abgeris- 
senen Kleidungsstücken, erhebliche körperliche Verletzungen nach sich zogen, 
wären heute undenkbar, da jede Verletzung vom Arzt angezeigt werden wür- 
de. Das gab es damals nicht, scheinbar waren die Schädel doch noch härter. 
Das Stahelschießen wurde durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jah- 
re 1914 jäh unterbrochen, die meisten mußten die Armbrust mit dem Mili- 
tärgewehr tauschen, einrücken, und für allzuviele gab es keine Heimkehr. 
Nach Ende dieses Krieges kehrten doch wieder einige Armbrustschützen in die 
Heimat zurück und begannen mit dem Wiederaufbau der Schützengesellschaft 
Posern. Es waren einige ältere ehemalige Schützenkameraden, welche sich die- 
ser Aufgabe widmeten, unterstützt von einigen Nachwuchsschützen, wie z. B. 
dem früheren Bolzenträger Johann Zahler. Im Jahre 1919 wurde die Schüt- 
zenordnung der Jahre 1886/87/88 ergänzt und behielt ihre Gültigkeit. Ein 
aufschlußreiche fotografische Aufnahme der Poserer Stahelschützen aus dem 
Jahre 1919 oder 1920, wahrscheinlich 1920, zeigt vor der Schießstätte die 34 
Mann starke Schützengilde bei ihrem Schützenmahlschießen. 
Die Poserer Stahelschützen 
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