Volltext: Chronik der Goiserer Stahelschützen

enthält, heute noch auf dieser Scheibe sichtbar ausgezogen, einen Schuß von 
meinem Großvater Josef Engleitner, geb. 1867, welcher damals auch Stahel- 
schütze bei den Poserern war. Die Riedler sowie auch einige Laserer waren da- 
mals Mitglieder bei den Poserer Stahelschützen. Als Josef Engleitner im Jahre 
1894 heiratete, bekam er von den Poserer Stahelschützen einen Wäschekasten 
als Hochzeitsgeschenk, welcher leider heute nicht mehr existiert. 
Wie mir mein Großvater berichtete, ließen sich damals drei Burschen einen 
„Auflieger-Stahel“ vom „Himmler Hans“ anfertigen, und zwar Josef Engleit- 
ner, Langhansl Sepp oder Hans, der Name des dritten Mannes ist mir nicht 
mehr erinnerlich. Es war ein aus Lärchenholz gefertigter Auflieger, welcher die 
Jahreszahl 1884 eingraviert hatte. Wir stoßen hier wiederum auf die 17 Jahre, 
welche als Beginn des Armbrustschießens gewertet wurden (1867/1884), 
desgleichen konnte schon in Unterjoch und bei den „Dorfern“ festgestellt wer- 
den. Dieser Auflieger-Stahel hatte hinten an der Säule Blei eingegossen, über 
dem Abzug war eine für drei Finger angebrachte Halterung und seitlich eine 
Daumenraste. Ich selbst schoß mit dieser Waffe bis Mitte der 60er-Jahre, lei- 
der verschwand sie auf unerklärlicherweise aus unserer Schießstätte in St. Aga- 
tha, sodaß wir wiederum um ein Stück Tradition ärmer geworden sind. 
Außerdem verfügt Posern über die älteste mir zur Zeit bekannte Schützen- 
ordnung aus den Jahren 1886/87/88, welche im Jahre 1919 mit etlichen neu 
angeführten Punkten ergänzt wurde. Diese Schützenordnung wurde abge- 
schrieben und am Ende des Berichtes von Posern beigefügt. Leider verfügt sie 
über keine Unterschriften. 
Das auch damals schon im Herbst stattfindende Schützenmahl wurde im Gast- 
haus „Wartburg“ des bekannten Goiserer Bauernphilosophen Konrad Deub- 
ler Jahre hindurch abgehalten. Auch die „Beriger“ hatten damals ihr Verein- 
slokal bei Deubler, wie wir später noch hören werden. a 
>) un zurück zur Schießstätte. Über die Gestaltung der ersten Schieß- 
X stätte wissen wir leider nichts, es kann nur eine ganz primitive Hüt- 
On te mit nur einem Dach darüber gewesen sein, da dies zu jeder Zeit 
Lad Zi) so üblich war. Die Säulen, welche einfach in die Erde eingegraben 
wurden, faulten nach 14 oder 15 Jahren ab, und so kam es im Jahre 1895 zu 
einem Neubau, allerdings ebenfalls wieder zu einer offenen Schießhütte, es gab 
zu jener Zeit keine andere, das beweist, daß keine Scheiben aus dieser Zeit vor- 
handen sind. 
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Die Poserer Stahelschützen
	        
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