Volltext: Chronik der Goiserer Stahelschützen

ber noch im selben Jahr wurde der Schützenvortl geteilt und je eine 
Hälfte den Schützengesellschaften von Lauffen und Goisern zuge- 
teilt. Diese Trennung gelang erst dem katholischen Pfarrherrn von 
‘Goisern Pancratius Pekkenmill, der 1696 die Visitationskommission 
solange traktierte, bis sie ihm und seinen „Pfarrkindern“ einen eigenen Schüt- 
zenvortl gewährte. In seiner Niederschrift (1698) schreibt er, „auf was Weis, 
(auf diese Weise) der kaiserl. Schützenvortl auf Goisern gekommen ist.“ 
“ 
In seinem Schreiben führt er unter anderem an, daß die Goiserer schon öfters 
um den Schützenvortl angesucht haben, zum Vorteil der kaiserl. Majestät, da- 
mit die Jugend für ihn im Schießen abgerichtet wird zu kaiserlichen Diensten, 
und daß sie tauglicher werden, das räuberische Zigeunergesindel zu bekämp- 
fen und für den Kaiser Wildpret zu schießen. So ist im Jahre 1696 eine kaiserl. 
Kommission ins Salzkammergut gekommen, und Pfarrer Pancratio von Pek- 
kenmill „traktierte“ den kaiserl. Rat Pfalzgraf Palatino solange, bis er für die 
Goiserer Schützen einen Vortl von 9 Gulden erreichte, und dies alle Jahre. In 
dieser 3 Punkte-Petition schreibt er als letzten Satz: „Und zu mehrer Bekräf- 
tigung hab ich unterschriebner mein Handschrift und Petschaft hierunter ge- 
druckt, Actum Goisern, den 13. Juli 1698 Pancratius v. Pekkenmill Sr. Ks. Mjst. 
Consilarius, Comes Palatinus, Parochos von Goisern.“ 
Es darf also angenommen werden, daß erst in den Jahren 1696 bis 98 für Goi- 
sern, dank des kath. Pfarrers Pekkenmill, der Schützenvortl vom Kaiser samt 
einer Schießstätte bewilligt wurde, es gibt aber, wie schon erwähnt, eine an- 
dere Version, welche aber nach den vorliegenden Aufzeichnungen nicht den 
Tatsachen entsprechen dürfte. 
Aber nun zurück zum eigentlichen Thema: 
Es ist erwiesen, daß das Stahelschießen im Salzkammergut bereits im 16. Jh. 
seinen Anfang nahm und sich in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts zu ei- 
ner regen Beteiligung steigerte, daß sogar der Adel mit der Bevölkerung sich 
auf den Stahelschießständen traf. So sehr die Schützengesellschaften in diesem 
Jahrhundert gefördert wurden, so trat bald bei den Stahelschützen eine Stag- 
nation ein. Die Feuerschützen waren von der Obrigkeit privilegiert und von 
den Landesfürsten genehmigt, während die Stahelschützen im 17. Jh. gänz- 
lich von der Bildfläche verschwanden, weil das Stahelschießen nur von den 
Beginn des Schützenwesens im Salzkammergut
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.