Volltext: Chronik der Goiserer Stahelschützen

Der himmlerische Aufleg - Rehrlstahel reichte nicht über die Grenzen der da- 
maligen Gemeinde Goisern hinaus, er war sozusagen die Goiserer National 
waffe. Meistens wurde er aus Eschen -, Eichen-, Nuß- oder Lärchenholz her- 
gestellt und hierzu ein Eibenbogen verwendet, welcher natürlich nicht viel 
oder besser gar kein weißes Holz haben sollte (Splint), sondern aus kernigem 
roten Holz (Kernholz) beschaffen sein sollte, da dieses mehr Spannkraft be 
sitzt und ein allzu großes „Nachlassen“ verhindert. Die Fibe war ein sehr be- 
gehrtes Holz für die Stahelbögen, kein anderes Holz bewährte sich auch nur 
annähernd. Sie kam auch in früherer Zeit viel häufiger vor als heute. Schon 
Schraml schreibt in seinem Werk, daß Eibenholz zur Anfertigung der Bögen 
für die Armbrustgewehre noch im 16. Jahrhundert sehr begehrt war und im 
Reformationslibell von 1524 die Schonung der Eibe anbefohlen, aber nicht 
eingehalten wurde, sodaß sich der Bestand stets verringerte. 
Manchmal, wie auf der Aufnahme ersichtlich, wurde der Bogen noch mit Spa- 
gat umwickelt und auch verleimt, um dem Bogen mehr Spannkraft zu verlei- 
hen. Manche Schützen; welche es ganz genau nahmen, warfen die Eibenbö- 
gen über ein oder zwei Jahre noch in die Jauche, das sollte ein Nachlassen des 
Bogens beim Schießen verhindern. Wenn das Nachlassen des Bogens nicht ver- 
hindert werden konnte, so konnte man dem noch mit dem Drehen der Schnur 
begegnen, da sie ja dadurch kürzer wurde und der Bogen sich mehr spannte. 
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Die Goiserer Rehrlstahel
	        
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