Volltext: Chronik der Goiserer Stahelschützen

Zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurde die Konstruktion der Armbrust durch 
die Einführung des Steigbügels, also am Übergang vom Handspannen zum 
Fußspannen, tiefgreifend verändert. Nunmehr war es möglich, anstelle der Ar- 
me die kräftigeren Beine zum Spannen der Waffe einzusetzen. Auch der Spann- 
gürtel zur Entlastung der Arme war für dieses neue Spannverfahren erforder- 
lich. Die Waffe konnte jetzt kräftiger und durch einen kürzeren Bogen auch 
handlicher hergestellt werden. Die lange, schlanke Waffe wurde dann nicht 
mehr wie die primitive Armbrust frei gehalten, sondern zum Schießen an den 
Körper angelegt. Beim Fernschuß wurde das Säulenende unter dem rechten 
Arm gehalten, beim Direktschuß ruhte es auf der rechten Schulter (Auflieger). 
Gezielt wurde den Bolzen entlang oder über Bolzenspitze und Daumengelenk. 
Den Spannvorgang besorgen nicht mehr die Hände, sondern das kräftigere 
Bein. Der Fuß stemmte sich dabei gegen den Steigbügel oder den Stegreif. Die 
Sehne wurde mit einem Haken gehalten, der bald an einem eigenen Gürtel, 
dem breiten Spanngürtel, befestigt wurde. Für die Finger war die Spannung 
zu stark geworden. 
Die gotische Armbrust im Kriege 
Z. zn der Gotik und Spätgotik gelangte die Armbrust noch zu einer 
S: Hochblüte in Bezug auf Kriegsfernwaffe. Ab dem Jahre 1012 wer- 
den, wie bereits erwähnt, Genueser Armbrustschützen urkundlich 
= A genannt (G. Giorgetti, San Marino). Seither wurden in allen Hee- 
ren Europas häufig Armbrustschützen eingestellt, und die Armbrust war von 
1200 - 1460 die bevorzugte Fernwaffe in Kontinentaleuropa. Die Genuesen 
waren immer die bekanntesten Armbrusthersteller und unübertroffene Schüt- 
zen. Bernado Justiniani schreibt, daß im Jahre 1246 fünfhundert guenesische 
Armbrustschützen mit Hornbogen gegen die Mailänder zogen und daß jedem, 
der gefangen wurde, als Vergeltung für die durch die Armbrust Getöteten ein 
Auge und ein Arm genommen wurde. Die genuesischen Armbrustschützen 
waren so gute Scharfschützen, daß sie trafen, wohin sie immer zielten. 
Die gotische Armbrust im Kıx 
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