Volltext: Chronik der Goiserer Stahelschützen

ein Blattl produzieren konnte. Fürs erste war es sicher ein Erfolg, um vom 
„Flöckö“ wegzukommen. Das hatte zur Folge, daß eine Teilmaschine zum 
Ausmessen der Blattln gekauft werden mußte. Büchsenmacher Pramesberger 
verkaufte mir um S 300,— eine Blattlteilmaschine, sicher nicht die neueste Art, 
aber ein Erfolg, der sich in der Ersparnis von Scheiben auswirkte. Zum Aus- 
messen der Zapfen eignete sich diese Teilmaschine nicht, hier mußten wir mit 
der alten vorlieb nehmen. Auch im Jahre 1953 sackten wir mitgliedermäßig 
wieder etwas ab, aber der harte Kern blieb erhalten. Beim Schützenmahl im 
Jahre 1953 war ich krankheitshalber an der Teilnahme verhindert. Als es zum 
Fahnltragen war, begann es zu regnen, so konnte, wie mir später berichtet wur- 
de, der Fahnlzug in seiner ursprünglichen Form nicht veranstaltet werden, so 
ging man halt bei der Eingangstür vom Agathawirt hinaus und bei der rück- 
wärtigen Tür wieder herein, hinauf zum Tanzsaal, das war wohl der kürzeste 
Fahnlzug in Agatha. Ich erwähne dies deshalb, weil es 20 Jahre hindurch bei 
Schützenmahlen in Agatha stets schönes Wetter gab. Erst im Jahre 1973 war 
der letzte regenfreie Schützenmahlsonntag. 
Nachsatz zur fotografischen Aufnahme vom Jahre 1951: 
Auf dieser Aufnahme sind nur 29 Schützen, Kain Michael und Hiden Karl ka- 
men erst später dazu, da sie beim Begräbnis von „Schneider-Wesl-Ferdl“ (Eg- 
ger) waren, welches für diesen Tage festgesetzt war. 
%*uch im Jahre 1954 ging es mitgliedermäßig wieder bergab, doch 
blieben wir so stark, daß es im Herbst auf jeden Fall zu einem Schüt- 
zenmahl kam. Schuld daran war hauptsächlich die rasch um sich grei- 
“fende Motorisierung, welche ausschließlich die Jugend betraf, wo- 
bei das Stahelschießen größtenteils auf der Strecke blieb, da das Interesse 
merklich nachließ. Auch ich selbst bin an dieser Entwicklung nicht schuldlos, 
da ich auch Motorradbesitzer, aber vor allem leidenschaftlicher Kegelscheiber 
war und ich mich oftmals um das Stahelschießen nicht so kümmerte, wie ich es 
hätte tun sollen. Natürlich hielt die Jugend ihre Zeit für den Motorsport für ge- 
kommen, und es dauert viele Jahre, wie wir noch erfahren werden, bis sich ei- 
ne Trendumkehr anbahnte. Natürlich war von dieser Entwicklung der Oatna 
Schützenverein nicht allein betroffen, man merkte auch, daß bei anderen Ver- 
einen ebenfalls eine Absackung in dieser Richtung stattfand. Unter diesen As- 
pekten war es also kein Wunder, daß wir im Jahre 1954 in unserer Gesellschaft 
der Oatna Stahelschützen nur noch 13 Schützen aufweisen konnten. Der Kampf 
um den weiteren Bestand in diesen Krisenjahren wurde erfolgreich geführt. 
Stahelschützen-Gesellschaft St. Agatha 
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12
	        
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