Volltext: Der Markt Riedau

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Protestanten sämtliche Rechte. Die Anzahl der 
evangelischen Prediger, die sich in Riedau aufhiel- 
ten, ist uns nicht bekannt. 
Der Aufstand der Bauern begann am: 17. Mai 
1626 am Fadinger-Hof in St. Agatha. Die Anfüh- 
rer waren der Bauer Stephan Fadinger und Jakob 
Zeller, Miniwirt in St. Agatha. 
Die Bauern griffen das Starhemberg-Schloß in 
Eferding an. Das war der Anlaß für den Aufstand 
ım ganzen Hausruckviertel. 
Obwohl der Statthalter Graf Herberstorff mit 
800 Mann zu Fuß, 100 Reitern und Kanonen kam 
wurde er von den Bauern zwischen Peuerback 
und Waizenkirchen geschlagen. Die Bauern mar- 
schierten gegen Linz. Am 28. Juni 1626 wurde 
Fadinger tödlich verwundet. Der Besitzer von Ai: 
stersheim und Hinterndobl, Achaz Willinger, 
wurde sein Nachfolger. Von nun an wurden die 
Kriegshandlungen wieder in unsere Gegend ver- 
legt. 
Generalwachtmeister Freiherr von Lindlo rückte 
über Geiersberg und Haag ins Land. Er wurde 
von 1000 Bauern angegriffen und geschlagen. 
Von den 6000 Mann blieben 3000 auf dem 
Schlachtfeld. Die Bauern rückten nach Wels und 
Lambach und errangen einige kleinere Siege. Nun 
begann aber das große Leid für die bis dahin sieg- 
reichen Bauern. Im Emlinger-Holz bei Eferding, 
in Pinsdorf bei Gmunden und dann in Peuerbach 
wurden sie von Oberst Lindlo vernichtend ge 
schlagen. Tausende Bauern starben auf den Fel 
dern unseres Heimatlandes. Achaz Willinger wur- 
de gefangengenommen und am 26. März 1627 zu 
Linz enthauptet. Riedau hatte während dieser 
Kämpfe viel zu leiden, obwohl hier direkt keine 
Kampfhandlungen stattgefunden hatten. 
Der dritte Bauernaufstand 1632 
Am 13. August 1632 griffen die Bauern von 
60 Pfarreien wiederum zu den Waffen. Der Auf- 
stand ging wieder von Peuerbach aus. Der Ver- 
walter von Peuerbach wurde ermordet, die Bau- 
ern bezogen das Lager in der Weiberau. Stefan 
Nimmerfoll aus Hofkirchen und Abraham Lueg- 
mayr aus Haag waren die Anführer. 
Die Ursache des Aufstandes der Bauern war die 
Wiedereinführung der römisch-katholischen Reli- 
gion und damit verbunden die Unzufriedenheit 
der Bauern. 
Lutherische „Prödicanten“ zogen im Land umher 
und riefen die Bevölkerung zum Widerstand auf. 
Jakob Greimbl war einer der gefürchtetsten An- 
führer. Er hatte schon 1626 an den Kämpfen teil- 
genommen und hielt sich längere Zeit in Riedau 
auf. 
Der ehemalige Schloßherr Freiherr von Dietrich- 
stein trat mit dem Schwedenkönig Gustav Adolf 
ın Verbindung. 1 
52.000 Soldaten Wallensteins waren in unserem 
Heimatland einquartiert, und das Volk kam in 
große Not. 
Eine große Bedeutung für die Bevölkerung war 
ein Patent, das Gustav Adolf beim Pöckenaigner 
zu Riedau 8 verlesen ließ: 
„Er komme mit 5000 Mann zu Roß und 5000 
Mann zu Fuß und werde den Bauern helfen.“ 
Weiters hieß es in der Schrift: „Alle Güter der 
Herren, die außer Lande sind, sind zu verscho- 
nen, die Pässe zu besetzen und wer sich nicht 
schwedisch erklären will, soll niedergemacht und 
solange verfolgt werden, bis er nicht mehr kann.“ 
Tobias Knolmayr, ein ständiger Begleiter 
Greimbls, nahm an den Kämpfen in Vöcklabruck, 
St. Georgen im Attergau, Frankenmarkt und 
Schwanenstadt teil. Bei der Schlacht in Hagleiten 
bei Eferding am 9. Oktober 1632 erlitten die 
Bauern eine gewaltige Niederlage, und das Heer 
der Bauern wurde zerschlagen. Die Bauernkriege 
waren zu Ende.
	        
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