Volltext: Markterhebung der Gemeinde Wallern an der Trattnach

Am 12. 11: 1924 beschloß. der;Gemeindeausschuß von 
Wallern, der Eröffnung einer Heilquelle auf dem Nadler- 
grunde zuzustimmen. » .... doch darf die Gemeindekasse 
bei den erforderlichen Auslagen nicht belastet werden.« 
Noch im Jahr 1924 wurde mit der Arbeit begonnen. Als man 
eine Tiefe von 13 Metern erreicht hatte, wurde von der 
Landesregierung die weitere Bohrung, bzw. Grabung verbot- 
en, weil man eine Schädigung der Quelle in Schönau, seit 
1938 Gemeinde Bad Schallerbach, befürchtete. Damit war der 
Traum vom »Schwefelbad in Wallern« ausgeträumt. 
Der Gemeindeausschuß beschloß in diesem Jahre auch ein- 
stimmig, dem Bürgermeister jährlich 100 Goldkronen als 
Funktionsgebühr zu geben. 
1925 Nach der Inflation wurde mit 1. Jänner die Schilling- 
nährung eingeführt. Für 10.000 Kronen gab es 1 Schilling. 
Am 3. Februar erfolgte vom Gemeindeausschuß einstimmig 
der Beschluß, dem Antrag der Gemeinde Wels vom 5. 1. 1925 
wegen Errichtung einer Autolinie und Übernahme der Bezirks- 
straße in die Landesverwaltung zuzustimmen. 
1934 — 1938 Der Ständestaat 
Die wesentlichste Änderung der Gemeindeselbstverwaltung 
jm Ständestaat war nach der Verfassung 1934 die berufstän- 
dische Vertretung im Gemeindetag, dem allgemeinen Vertre- 
tungskörper der Gemeinde. a 
Ansonsten brachte die Zeit von 1934 — 1938 für die Gemeinde 
Wallern keine wesentliche Zäsur in ihrer demokratischen 
Struktur. , 
Die: Kollegialorgane — Gemeindeausschuß, Gemeindevor- 
stand und Unterausschüsse — hatten nach wie vor ihre Auf- 
gaben nach der Gemeindeordnung zu erfüllen. Der Bürger- 
meister war an deren Beschlüsse gebunden. 
»Am Sonntag, dem 28. Juli 
1935 fand im Vorgarten des 
Gemeindeamtes die feierli- 
che Enthüllung des Denk- 
males für den am 25. Juli 
1934 ermordeten Kanzler Dr. 
Engelbert Dollfuß statt. Von 
ainer religiösen Einweihung 
wurde Abstand genommen. 
Am 26. Mai 1936 wurde ein 
Sowjetstern auf das Denkmal 
gemalt. und das Bildnis des 
Kanzlers mit schwarzer Far- 
be übergossen.« 
“Schulchronik) 
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 
wurde es zerstört und abgetragen. 
Die Arbeitslosigkeit der Zwischenkriegszeit war auch in 
Wallern sehr groß, daher riesige Not unter der Arbeiterschaft. 
Um den vielen Armen und Bedürftigen zu helfen, führte die 
Gemeinde Winterhilfsaktionen durch. Mit Lebensmitteln, Klei- 
dern, Holz, Kohle und Geld konnte in den Wintermonaten die 
ärgste Not etwas gelindert werden. 
Wie in den vergangenen Jahren schon nahm auch die Sup- 
penanstalt wieder ihre Tätigkeit auf. So konnten im Jahre 1935 
67 armen Schulkindern von Jänner bis März täglich eine 
warme Suppe verabreicht werden. 
Der letzte österreichische Bundeskanzler Kurt Schuschnigg 
trat am 11. 3. 1938 unter dem Druck eines deutschen Ultima- 
tums mit den Worten »Gott erhalte Österreich« zurück. 
1938 Machtübernahme und »Anschluß« 
12. März 
Unausgesetzt flogen 
den ganzen Tag Mili- 
tärflugzeuge über un- 
seren Ort. Deutsche 
Truppen marschier- 
ten in Oberösterreich 
ein. 
Der _Reichskanzler 
Adolf Hitler wurde in 
Linz bei einem gewal- 
tigen Aufmarsch der 
NSDAP auf der Land 
straße stürmisch 
empfangen. 
Am 13. März hätte die 
Volksabstimmung für 
oder gegen Öster 
reich stattfinden 
sollen. 
13. März 
»Erst im Laufe des 12. März kommt Hitler in Linz zur Ansicht, 
das österreichische Volk wäre enttäuscht, wenn nicht ein 
völliger Anschluß erfolgen würde .... Am 13. März schließ- 
lich fällt in Linz die Entscheidung über Österreich und den 
»Anschluß« ...« 
(Harry Slapnicka, Oberösterreich zwischen Bürgerkrieg und 
„Anschluß«, Seite 225, 226) ‘ 
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