Volltext: Markterhebung der Gemeinde Wallern an der Trattnach

Damit begann die 
3. Periode: Die staatliche Schule 
Die Kirche wurde weitestgehend ausgeschaltet, der Staat 
übernahm das volle Aufsichtsrecht über das Schulwesen. 
Den Religionsgemeinschaften verblieb lediglich die Besor- 
gung, Leitung und Beaufsichtigung des Religionsunterrichtes 
und der religiösen Übungen. An Stelle der sechsjährigen 
Schulpflicht trat die achtjährige. Der bisherige Unterricht 
wurde durch Realien-, Zeichen- und Turnstunden ergänzt. 
Vom 23. Jänner 1870 datiert das Gesetz zur Regelung der 
Rechtsverhältnisse des Lehrerstandes an Öffentlichen Volks- 
schulen. Ab diesem Zeitpunkt war »der Mesnerdienst mit dem 
Lehrstande unvereinbar«. Lehrer Schlagintweit legte nicht nur 
den Mesnerdienst sondern auch die Organistenstelle nieder. 
1875 wurde die Unterlehrerstelle durch Maria Raaber, dem 
arsten »Lehrerfräulein« in Wallern provisorisch besetzt. 
1878 wurden folgende Turngeräte angeschafft: Ringe, Bock, 
Leiter, Kletterstangen, Sprungbrett und 40 Handstäbe. 
1894 forderte der Bezirksschulrat Wels den Gemeindevor- 
stand von Wallern auf, sich binnen acht Tagen zu äußern, 
warum noch immer ein Lehrer die Geschäfte des Gemeinde- 
schreibers versieht, obwohl dies seit 1870 ausdrücklich ver- 
boten ist. 
1898 wurden von zwei Lehrern 107 Knaben und 100 Mädchen 
unterrichtet. _ 
1919 trat an Stelle der vierteljährlichen Klassifikation die 
Schulnachricht, die nur zweimal im Jahr ausgegeben wurde, 
Zinführung von zwei Tagen Semesterferien. 
1920 Errichtung einer dritten Klasse im. »Weismann‘schen 
Stiftungshaus« (Welser Straße Nr. 13). 
1928 wurde am bestehenden Schulgebäude ein Klassenzim- 
mer und eine Lehrerwohnung angebaut. Die dritte Klasse 
übersiedelte in den Anbau. 
1930 Einführung des Schulbeginnes im Herbst (früher 15. Mai) 
und die ungeteilten Hauptferien in der heute noch bestehen- 
den Form. 
1934 Auflösung der Lehrerwohnung im Anbau und Errichtung 
einer 4. Klasse. ' 
1938 Schließung der evang. Privatschule durch die National- 
sozialisten. Die Klassenräume wurden von der Gemeinde an- 
gemietet. Im Lehrkörper fanden große Veränderungen statt. 
270 Kinder besuchten die öffentliche Volksschule. 
1945 konnte im Herbst die Schule wieder eröffnet werden. 
Vorher waren die Klassenzimmer längere Zeit als Notquartier 
für die vielen Flüchtlinge verwendet worden. Da viele Lehr- 
kräfte wegen »Entnazifizierung« vom: Schuldienst enthoben 
waren, mußten 326 Kinder von vier Lehrpersonen unterrichtet 
werden. 
1962 konnte nach langwierigen Parteienverhandlungen das 
Schulgesetz 1962 verabschiedet werden. | 
Es ergaben sich folgende Veränderungen: Schulpflicht 9 Jah- 
re (vier Jahre Volksschule, anschließend vier Jahre Haupt- 
schule, Abschluß 1 Jahr Polytechnischer Lehrgang), Herab- 
setzung der Schülerzahlen. | 
In Wallern wurden neun Klassen, erste bis vierte. mit je einer 
Parallelklasse und einer Oberstufenklasse (5. bis 8. Schul- 
stufe) von sechs Lehrern geführt. - 
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1966 Einzug in das neue Volksschulgebäude. 
1972 Einrichtung des Pfarrsaales als Turnsaal. 
1973 Auflassung der Volksschuloberstufe. 
1974 Beginn der Schulversuche: »Vorschule« und »Fremd- 
sprachliche Vorschulung — Englisch«. 
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