Volltext: Festschrift zur Markterhebung St. Martin im Mühlkreis

Freiwillige Feuerwehr Neuhaus 
Mutige Männer wären es, die 1903 im alten Untermühl ein 
Donaufest veranstalteten und mit dem Reinertrag den Grundstein 
für die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Neuhaus-Unter- 
mühl legten. Am 11. Oktober 1903 wurde im Gasthaus Waitl die 
Gründungsversammlung unter dem Vorsitz des Bürgermeisters 
von St. Martin, Kaspar Krammer, und des Bez. Fw. Kdt. Josef 
Weilnböck abgehalten. 28 Mann traten der Wehr bei. Erster 
Kommandant wurde der Schiffsmeister Franz Viehböck. Bereits 
1904 konnte eine neue Spritze angeschafft werden: Die Einsätze 
mehrten sich, so wurde die Feuerwehr auch nach Aschach zu ei- 
nem Brand geholt. 
im Herbst 1908 wurde der Beschluß gefaßt, mit Hilfe einer Spen- 
de von 100 Kronen des Kaisers Franz Joseph eine Wasserliefe- 
rungsmaschine anzukaufen. Die Wasserwehr wurde ausgebaut, 
eine Schiffsbrücke erworben und Sanitätsmaterial gekauft. 
Der 1. Weltkrieg und die Nachkriegswirren erschwerten eine 
weitere Aufwärtsentwicklung. Erst.1922, als Hermann Leidinger 
aus der Hand Max Höflers (Kommandant von 1918-1922) die 
Wehr übernahm, konnte wieder an Feuerwehrarbeit gedacht 
werden. 1924 wurde eine Sanitätsabteilung gegründet und ein 
Alarmierungsplan geschaffen. Die OWEAG, heute OKA, stellte 
ein Feuerwehrdepot zur Verfügung, das 1927 fertiggestellt wur- 
de. Dazu wurden auch Rauchschutzmasken gekauft. 
1929 und 1932 wurden Krankentransporte mittels Zille nach 
Linz durchgeführt. 
Während des 2. Weltkrieges wurde eine Frauengruppe gebildet, 
weil der Mannschaftsbestand tief gesunken war. Die Annektion 
brachte es mit sich, als 4. Zug der Gemeindefeuerwehr von St. 
Martin einverleibt zu werden. 
1946, Josef Riepl wurde neuer Kommandant, Hermann Leidinger 
Abschnitts-Kommandant, beschloß die Generalversammlung die 
Verselbständigung unserer Wehr. Wir verloren die Motorsprit- 
ze, 200m Hanfschläuche, Helme und weiteres Ausrüstungsmate- 
rial. Zum 3. Mal hieß es, wieder von vorne anzufangen. Ausrü- 
stung wurde bald nachgekauft. 1948 übernahm Alois Thalham- 
mer als Kommandant die Feuerwehr. Die Mannschaftsstärke 
nahm zu, sodaß Einsätze bei Bränden aller Art durchgeführt wer- 
den konnten. 
Franz Lindorfer wurde 1953 zum neuen Feuerwehrkommandan- 
ten gewählt. Er steht auch heute noch an der Spitze unserer Feu- 
erwehr. 1954 war eine Schicksalstunde für die Bewohner von 
Untermühl, das Hochwasser. Hunderte von Einsatzstunden wur- 
den geleistet. Im September 1955, als unser erstes Feuerwehrauto 
eingeweiht wurde, nahm Landesfeuerwehrkommandant Hartl 
die Verleihung der Hochwassermedaillen der OÖ.-Landesregie- 
rung vor. 
Mit dem Bau des Kraftwerkes Aschach ging das alte Untermühl in 
den Fluten der Donau unter, ein neues Untermühl entstand. Mit 
dem Ort entstand auch eine neu ausgerüstete Feuerwehr und ein 
1eues Zeughaus. 
1966 wurde ein neuer Rüstwagen gekauft. 
'968 wurde aus Anlaß 65 Jahre FF Neuhaus-Untermühl der 
‚. Mühlviertler Zillenfahrer-Wettbewerb abgehalten. Die Zeit 
brachte es mit sich, daß der Leistungsstandard ständig durch 
Lehrgänge, Schulungen und Teilnahme an Wettbewerben ver- 
Dessert werden mußte. Besonderes Augenmerk wurde der Aus- 
bildung als Wasserwehr gewidmet. So war es möglich, daß 1978 
ein Arbeitsboot vom OÖ-Landes-Feuerwehr-Kommando zur 
Verfügung gestellt wurde. Auch schwerer Atemschutz und Funk- 
geräte wurden angeschafft. Die Mittel dazu wurden zum Großteil 
aus dem Reingewinn diverser Veranstaltungen, zum Beispiel der 
Durchführung aller 13 Fit-Läufe bzw. Fit-Märsche am National- 
feiertag,selbst aufgebracht. So wurde auch eine beachtliche Sum- 
me aus der Kameradschaftskasse zum Kauf des KLF 1982 genom- 
men. Sehr viel geleistet und beigetragen, daß unsere Wehr diesen 
Aufschwung erlebte, hat unser ehemaliger Kdt. Stv. und heutiger 
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