Volltext: Festschrift zur Markterhebung St. Martin im Mühlkreis

Tierärztliche Versorgung 
Einen graduierten Tierarzt gibt es in St. Martin erst seit nach dem 
2. Weltkrieg. 
Die Behandlung kranker Haustiere (Großtiere wie Rinder und 
Pferde) erfolgte früher durch Heilpraktiker (Viehbader und Bein- 
richter) und besonders durch die Schmiede, die den Aderlaß an 
Tieren machten. Vor allem aber waren es die ausgebildeten Kur- 
schmiede, die alle veterinärmedizinischen Maßnahmen durch- 
führten. 
Hier in St. Martin und in der weiteren Umgebung wurde in drin- 
genden Fällen zur Behandlung erkrankter Haustiere der alte Bau- 
er z’ Hart (Beinrichter) oder der »Moasta z’ Dunzendorf (Schmie- 
de Meister Gann v.Dunzendorf) gerufen. Dieser übte fast bis zu 
seinem Tod 1972 die Tätigkeit eines Kurschmiedes aus. 
Tierärzte: 
Dr. Schuhmann 
Dr. Karl Thaller 
Dr. Heribert Danreiter 
1947 — 1949 
(949 — 1957 
seit 1958 
Sicherheitswesen, Gendarmerie 
Die ersten Siedler waren für ihre Sicherheit selbst verantwortlich. 
Gefahren drohten ihnen durch kriegerische Durchzüge und 
Wegelagerer. Die Gehöfte waren zur besseren Einsicht nahe der 
Gefährdung auf Anhöhen errichtet, meist von Zäunen umgeben 
und manchmal mit. unterirdischen Schutzräumen (Erdställe, 
Fluchtwege) ausgestattet. 
Mit zunehmender Bevölkerung trat zum Schutze der Heimat die 
Gemeinschaft der freien, wehrlosen Bauern ein. Nach 1300 
übernahmen die Grundherrn und ihre Knechte den Schutz (Vog- 
tei) der Bewohner. Die befestigten Sitze dienten den Untertanen 
in Kriegszeiten zu ihrer Sicherheit, wofür diese für die Erhaltung 
der Wehranlagen verpflichtet waren (Robot). Mit der Errichtung 
der Landgerichte (Waxenberg-Blankenberg) um 1300 und der 
niederen Gerichtsbarkeit, die den Grundherrn oblag, entstand 
ein neues Ordnungs-Sicherheitssystem mit eigenen Gerichtsorga- 
nen, den Schergen (-Aufpasser), Büttel (-entbieten) und Ansagern. 
Im Zuge der Umgestaltung des Gerichts- und Verwaltungssy- 
stems 1750 wurde ein neues Sicherheitswesen geschaffen. Kreis- 
dragoner, die Vorläufer der Polizei, sorgten für Ruhe und Ord- 
nung. In den Franzosenkriegen (1805-1809) wurde von Napole- 
an auch ın Österreich nach französischem Muster die Gendar- 
merie (daher französischer Name!) geschaffen und 1849 als Teil 
des Militärs für ständig eingerichtet und 1876 daraus ein eigener 
Wachkörper geschaffen. Polizei und Gendarmeriekommandos 
sind angehalten, eine laufende Chronik zu führen. 
1874 Errichtung eines Gendarmeriepostens St. Martin 
in Neuhaus. 
(Überwachungsbereich: St. Martin, Niederwaldkirchen, 
Kleinzell und Kirchberg) 
{879 Verlegung des Gend.-Postens nach St. Martin Nr. 7 
1915 Verlegung des Gend.-Postens nach St. Martin Nr. 38 
(Gemeindehaus) 
1964 Verlegung des Gend.-Postens nach St. Martin Nr. 56 
(LAWOG-Haus) ' 
1974 Verlegung des Gend.-Postens nach St. Martin Nr. 52 
‚Raikagebäude) 
1980 Verlegung des Gend.-Postens nach St. Martin Nr. .. 
(heutiges Raikagebäude) 
Gendarmerie-Postenkommandanten 
1884-1887 Schneckenreiter Josef 
1887 Gregor Emil 
1887-1888 Mairhofer Johann 
1888-1890 Feyrer Johann 
1890-1891 Zwiefler Johann 
1891-1904 Hausmann Franz 
1904-1906 Adam Anton 
1906-1908 Kern Anton 
1908-1932 Geßwagner Alois 
1932-1938 Stichl Franz 
1938-1943 Michl Franz 
1944-1946 Klausberger Josef 
1946-1950 Feichtenschlager Franz 
1950-1962 Schöggl Karl 
1962-1968 Pötscher Ernst 
1968-1982 Ofenmüller Hermann 
seit 1982 Alois Thaller
	        
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