Volltext: Gemeinde Ottenschlag i.M.

Die Schreibung der Mundart 
Bei der Flurbetrachtung von Ottenschlag und Umgebung,die in einem späte= 
ren Kapitel erfolgen wird,sind Flurbezeichnungen,Namen und verschiedene 
Ausürücke oft von der Mundart abzuleiten,Es ist deshalb jetzt notwendig, 
auf die Schreibung der Mundart näher einzugehen. 
Wenn ich Mundartgedichte schreibe,verwende ich eine mehr der„Schrift= 
sprache" angeglichene Schreibweise,den Empfehlungen des Stelzhamerbundes 
entsprechend.Hier habe ich mir aber eine möglichst lautgetreue Schreibung 
zurechtgelegt,die unserer Mundart mehr entspricht.Ich hoffe,daß ich dadurch 
bei der Erklärung von Dialektausdrücken besser verstanden werde, 
Ich bitte nun meine Leser im folgenden Kapitel um Geduld,die sich später 
bezahlt machen wird.Die Abkürzung ma. bedeutet mundartlich. 
Die wichtigste Unterscheidung, über die manche Mundartleser stolpern, ist die 
Unterscheidung zwischen dem hell gesprochenen ä& und dem dumpf gesprochenen 
a.Also,alle a,die kein Strichlein darüber haben,werden ümpf gesprochen,alle 
ä mit Strichlein werden hell gesprochen wie in der Schriftsprache. 
Der Jäger bläst trara = ma.Der. Jhgha blast trara,also fünfmal reines ha und 
einmal dumpfes a, Ich bin da = ma. Ih bi(n) da.Ein eingeklammerter Buch= 
stabe dient nur zur Verdeutlichung in der Schrift,wird aber nicht gespro= 
chen.Das dumpfe a der Mundart kommt von einem a oder auch 0o der Schrift= 
sprache,Um im Schriftbild einen Unterschied zu machen,klammere ich das o im 
letzten Fall ein. Ein guter Rat = ma. Rat (dumpfes a );die Farbe ist rot= 
ma. ra(o)t.Beides wird gleich gesprochen. 
Einen Selbstlaut der Mundart,ein Mittelding zwischen e und 5 bezeichne 
ich mit &, z.B. dies oder das= ma, dkbs oder das. Lesen,Besen,fest =ma,lesn, 
Besn,fest usw. 
Ein Charakteristikum unserer Mundart sind die Zwielaute und sie sind auch 
am schwierigsten in der Lautschrift darzustellen,Am besten trifft man den 
richtigen Laut,wenn man die beiden Selbstlaute ein paarmal und immer schnel= 
ler hintereinander spricht,dann verschmelzen diese zu einem Zwielaut,i-a 
wird zu ih in ma, biägn,lihgn,sia(d)n... Gleichberechtigt in unserer Gegend 
ist‘ auch boign,loi S0i(dJn.. . Im oberen Mühlviertel spricht man noch ein 
e0: bloen,1boen sbol(djn... Weitere Zwielaute sind: 
ua : Bua,suächa,zua,Schuä..Auch das stumme h wird in der Mundart geschrie= 
ben und aus dem ch wird h in: ich,mich,dich=ma, ih, mih, dih,.... 
oa oder auch ahl(dumpfes und reines a als Zwielaut),z.B.morgen=ma., , moägn- 
ein paar = ma, a pah(r)-das Tor = m. Toh(r)- fahren = ma, fahhrn ... 
ao verdeutlicht den Zwielaut besser als ein au in den Wörtern:geh an = ma. 
geh ho(n),(nicht au ).Da müssen wir schon schaun = ma, Da müaßn ma(r) 
schaon schäon. Beides klingt in der Mundart ganz gleich, 
der (Artikel) wird auch in der Mundart als der geschrieben,aber fast A ge= 
sprochen. 
ln 
+ 
# vn
	        
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