Volltext: Die Schlacht bei Tannenberg

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haft ausgerüstet und bewaffnet, hatten in jeder Hinsicht sich 
ihnen ebenbürtig erwiesen, sich dank ihrer guten, wenn auch 
lange Jahre zurückliegenden Friedensausbildung rasch in die 
neuen Kampfverhältnisse zurückgefunden. 
Die Infanterie hatte, wie immer, die Hauptlast des 
Kampfes getragen. Aber auch die anderen Waffen waren 
nicht zurückgestanden. Besonders die junge Fliegerwaffe 
hatte die Feuerprobe glänzend bestanden und buchte voll 
Stolz das Lob des Feldmarschalls: „Ohne Flieger — kein 
Tannenberg." Ein unbezwinglicher Siegeswille beseelte die 
ganze Armee, ließ sie gelegentliche Rückschläge rasch über 
winden, riß sie auch in scheinbar aussichtslosen Lagen immer 
wieder vorwärts. Sie wußte, es ging um das Letzte, um 
die Heimat. Sie hatte auf dem Rückmarsch von Gumbinnen 
gesehen, was der Heimat bevorstand, wenn sie in die Hand 
der Rüsten siel. So war sie zu jeder Tat, zu jedem Opfer 
bereit und brachte es gläubigen Herzens. 
Es wäre ein Unrecht gegen den Unterlegenen und würde 
nur dazu beitragen, die Größe des eigenen Erfolges zu Ver 
kleinern, wenn man nicht auch den Russen bescheinigte, daß 
sie sich brav und im einzelnen nicht ohne Geschick geschlagen 
hatten. So war z. B. die russische Artillerie in der Wahl 
ihrer Stellungen, im Schießverfahren, der deutschen Ar 
tillerie durchaus gewachsen, in der Wirkung ihrer Ge 
schosse freilich zum Glück ihr unterlegen. Die russische Füh 
rung dagegen kam an Entschlußkraft, an Beweglichkeit des 
Denkens und Handelns den Deutschen nicht im entfern 
testen gleich. 
Die Heimat höxte die Kunde von dem Siege in un 
endlicher Dankbarkeit. Die Erzählungen der ostpreußischen 
Flüchtlinge hatten ihre Herzen mit tiefster Sorge um die 
bedrohte Ostmark erfüllt. Nun wußte sie Volk und Land 
in guter Hut. Die Namen Hindenburg und Ludendorff
	        
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