Volltext: Die Schlacht bei Tannenberg

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Aber schon naht von Süden, Westen und Norden 
Hilfe. Die Vorhut der Division, die Abteilung von Hahn, 
die, wie wir uns entsinnen, bereits am Vormittag des Vor 
tages Ortelsburg in südlicher Richtung verlassen hak, ist 
inzwischen auf der Chaussee nach Willenberg bis auf die 
Höhe von Kutzburg gekommen und hat dort in einem 
scharfen Gefecht 500 Gefangene gemacht. Staunend stehen 
die Musketiere um die gewaltige Beute, die weithin die 
Chaussee bedeckt: Fahrzeuge, Geschütze, Pferde und sonstiges 
lebendes und totes Kriegsmaterial in wildem Durcheinander. 
Schwadronsweise warten gesattelte Pferde neben der Straße 
gelassen auf ihre Reiter. Die Musketiere lassen sich nicht 
erst nötigen. Sie schwingen sich in die Sättel und versuchen 
ihre Kunst, wenn auch die langen Beine auf den kleinen 
Kosakenpferden bisweilen bis an den Boden reichen. In 
das allgemeine Hallo tönt scharf und klar die Stimme des 
Hauptmanns: „Alarm! Abmarsch! Nach Norden! Nach 
dem bedrohten Ortelsburg!" 
Generalmajor von Hahn sendet, was er an berittenen 
Truppen hat, die Artillerie-Abteilung, die Maschinengewehr- 
Kompanie und die Eskadron im Trab und Galopp voraus. 
Die Musketiere auf den Kosakenpferden schließen sich wage 
mutig an. Andere klettern schnellentschlossen auf die Protzen 
und Fahrzeuge. Knapp eine Stunde und das brennende 
Ortelsburg kommt in Sicht. Die Geschütze und die Ma 
schinengewehre gehen in Stellung. Die 18 Feldhaubitzen 
wirken Wunder. Der Russe stutzt. 
Leutnant Iungclaußen pirscht sich durch die Jäger 
kaserne mit 25 Mann auf nächste Entfernung an den Geg 
ner heran und nimmt ihn seitlich und von rückwärts so 
nachdrücklich unter Feuer, daß er schleunigst in den Wald 
flüchtet, verfolgt von den Salven der Kasernenbesatzung. 
Die ganze Stellung im Osten der Stadt kommt damit ins
	        
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