Volltext: Die Schlacht bei Tannenberg

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Visionen über die Kämpfe cm der Straße nach Willenberg 
einlaufen. 
Der Morgen bricht an. Die Offiziere des General 
kommandos durchstöbern im Vorgarten ihres Quartiers er 
beutete russische Akten nach Nachrichten über den Feind. 
Der General besichtigt die eroberten russischen Geschütze auf 
dem Marktplatz, da wirft ein niedrig kreisender Flieger eine 
Meldung ab, in der es heißt: „Flugzeug A 29 Leutnant 
Hesse — Weg: Eylau—Soldau—Mlawa—Neidenburg. — 
Abgeworfen Neidenburg 30. 8. 9.15 vormittags. — An 
Gen.-Kdo. I. A.-K. — Kolonnen aller Waffen im Marsch 
von Mlawa auf Neidenburg, Spitze 9.10 Uhr in Kandien, 
Ende 1 Icm nördlich Mlawa — eine zweite Kolonne von 
Skursk auf Mlawa, Anfang 8.45 Uhr Ostausgang 
Mlawa, Ende bei Wola. — Körner, Beobachter." 
Das bedeutet höchste Gefahr. In wenigen Augenblicken 
kann der Feind in der Stadt sein und richtig, schon künden 
seine Schrapnells seine Ankunft an. Zur Hand ist nur die 
Korpsreserve, das I. Bataillon Infanterie-Regiment 45, 
einige Kompanien des Infanterie-Regiments 41 und 2 
Batterien. Aber Generäl von Francois kennt ihren Führer, 
den Major Schlimm. Der hat Haare auf den Zähnen und 
wird es zunächst schon alleine schaffen. Er läßt ihm auch 
keinen Zweifel. Er kann ihm auch später nicht allzu viel 
Verstärkungen schicken. Er kann die Regimenter, die gerade 
den Ring geschlossen haben, nicht aus der Front nehmen. 
Vielleicht hilft das AOK. Und Major Schlimm täuscht 
sein Vertrauen nicht. Den ganzen Tag über schiebt er seine 
kleine Truppe so geschickt hin und her, daß der Gegner nicht 
anzugreifen wagt. Erst als am Nachmittag der Russe seine 
Flanken bedroht, weicht er nach Norden aus und gibt die 
Stadt preis. 
Trefflich hat ihn dabei seine Artillerie unterstützt. Die
	        
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