Volltext: Die Schlacht bei Tannenberg

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in Waplitz aufzuklären, Verstärkung und Munition zu 
holen. Wenn nur der Jeebel noch so lange Schutz gewährt. 
Wir begleiten ihn auf seinem Opfergang an der Hand des 
Berichts in der Regimenksgeschichte: 
„Im Chausseegraben pirscht er sich vorwärts. Der erste, 
den er trifft, ist sein Pferdebursche, Stallmach, der nach dem 
Tod seiner Pferde ein Gewehr ergriffen hat und auf gut 
Glück nach vorn geeilt ist, um seinen Hauptmann zu suchen. 
Sein Gewehr ist bereits entzweigeschossen. Hauptmann 
Benecke überläßt ihm das seine. Ein kurzes Besinnen... 
Soll Benecke den treuen Mann mitnehmen, soll er ihn da 
lassen... Er ist ganz allein.. Beide sehen sich einen Augen 
blick in die Augen.. Jeder Mann, jedes Gewehr kann hier 
entscheiden... So trennen sie sich wortlos ... und wissen 
nicht, ob sie sich wiedersehen werden. 
Hauptmann Benecke stürzt weiter. Alle Augenblicke 
zischen Maschinengewehrgarben über die Straße, auf der 
plötzlich drei Pferde aus dem Nebel gespensterhaft auf 
tauchen. Verlassen, zusammengebrochen, mit todtraurigen 
Augen sehen sie den einzelnen Mann vorbeistolpern, aber der 
hat keine Zeit jetzt, sich um die armseligen Kreaturen zu 
kümmern ... und drei Patronen ... sind in dieser ver 
teufelten Lage vielleicht seine Rettung... Also weiter, nur 
vorwärts. Auf der Chaussee liegt ein herrenloses Fahrrad. 
Aber die Schläuche sind zerschossen... Also weg damit... 
Wieder fegt ein Maschinengewehr mit tückischem Zischen über 
die Straßenkrone. Atemlos verhält Hauptmann Benecke in 
Deckung. Endlos lang kommt ihm die Strecke vor, die er 
schon zurückgelegt hat... Plötzlich tauchen Gestalten auf ... 
Helme... Ein Stab? Erlösung? ... Endlich! ... Negiments- 
stab Infanterie-Regiment 148. Wenn nicht sofort Verstärkung 
und Munitionsersatz nach Waplitz gebracht werden und vor 
allem die Artillerie benachrichtigt wird, ist alles verloren..."
	        
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