Volltext: Die Schlacht bei Tannenberg

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um die Köpfe, der Heizer stochert wie wild in dem Feuerloch. 
Der Lokomotivführer steht gespannt auf den Manometer. 
Der Oberleutnant streicht die Asche von der Zigarette: 
„Weiter!" Wieder ein Krach, wieder eine Erdfontaine, 
wieder Steine und Holz. Der Lokomotivführer blutet am 
Ohr, der Oberleutnant beugt stch vor: „200 m noch, und wir 
stnd in Deckung. Am Einschnitt dort wird ausgeladen." 
Die Bremsen ziehen scharf an. Der Zug hält. Wütend 
fauchen die russischen Brennzünder über ihn hinweg. Ein 
Hornist bläst „Aussteigen!" 
Aus allen Abteilen quellen die Füsiliere heraus, sammeln 
stch auf der nahen Landstraße. Pferde werden aus den Wagen 
gezerrt, Fahrzeuge über Notrampen gerollt. Ein Sanitäts- 
gefreiter klebt dem Lokomotivführer ein Pflaster über Backe 
und Hinterkopf: „Mensch, der reine Heimatschuß. Da wird 
Mutter stolz sein!" Der Major drückt dem Verwundeten 
die Hand: „Das haben Sie brav gemacht." Der Ober 
leutnant klopft ihm auf die Schultern: „Nun aber stink 
das Geleise frei. Der Hintermann kommt schon in Sicht. 
Bis zur Weiche können Sie in Deckung vorfahren. Viel 
Glück für den Rückweg!" 
„Sprung...! ^uf! Narsch, Äarsch!" 
Das Bataillon marschiert. Das Artilleriefeuer hak 
aufgehört. „Der Rüste türmt", schmunzelt, voreilig trium 
phierend, der Füsilier. „Er räumt seine Vorstellung", stellt 
sachlich der Bataillonskommandeur fest. Die Sonne meint 
es um so ärger. Sie brennt mit aller Kraft auf die baum 
lose Straße. Der Helm drückt. Die Tornisierriemen schnei 
den ins Fleisch. Der Staub legt stch auf die Lungen. Kilo 
meter so auf Kilometer. Endlich ein Wäldchen. Schatten, 
Rast!
	        
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