Volltext: Die Schlacht bei Tannenberg

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Südflügel des I. Armeekorps verlaufen. Hier hakte ein 
starker russischer Gegenstoß die gerade zum Angriff an 
setzende 2. Infankerie-Division und 5. Landwehr-Brigade 
getroffen. Die Verbände gerieten im flankierenden russi 
schen Artilleriefeuer durcheinander. Nur mit Mühe ver 
mochte man sich einen langen Vormittag hindurch in der 
Sturmausgangsstellung westlich Groß-Tauersee zu halten. 
Besonders die Landwehr litt schwer. Am Nachmittag 
brachte die Fortnähme von llsdau Erleichterung. Es wurde 
sogar Gelände nach vorwärts gewonnen. Im allgemeinen 
lag man aber, anstatt auf Neidenburg zu verfolgen, nördlich 
Soldau fest, wo für den nächsten Tag mit erneutem Wider 
stand des Feindes zu rechnen war. 
Beim XX. Armeekorps waren den ganzen Tag über die 
Blicke vorwiegend nach Norden auf die Drewenz-Front ge 
richtet gewesen. Seit dem frühen Morgen lag hier schweres 
russisches Artilleriefeuer auf den deutschen Stellungen. 
Starke russische Angriffe folgten, denen um die Mittags 
stunden die Landwehr nördlich Mühlen nachzugeben begann. 
Unter diesen Umständen hatte General von Scholtz geglaubt, 
den Angriff südlich des Mühlen-Sees einstellen zu müßen. 
Er hatte die dort fechtende 37. Infanterie-Division hinter 
seinen bedrohten Nordflügel bei Mühlen gezogen und ledig 
lich der 41. Infankerie-Division aufgetragen, im Vorwärts 
gehen zu bleiben und durch die Enge von Waplitz in den 
Rücken des bei Mühlen angreifenden Gegners vorzustoßen. 
Aber die Kräfte der Division waren nach dem Gefecht des 
Tages zuvor, nach den Marschleistungen des heutigen Tages 
— es war drückend heiß, die Wege sandig und tief, die 
Feldküchen weit zurück — erschöpft. Eine Rast mußte ein 
gelegt, der Vorstoß auf den nächsten Tag verschoben werden. 
Inzwischen hatte sich herausgestellt, daß die Hiobsposten von 
Mühlen übertrieben waren. Die Landwehr hielt ihre Stel-
	        
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