Volltext: Was brauchte der Weltkrieg?

dem Prinzip der Armbrustschleuder aus. Selbstverständlich war 
damit keine Treffgenauigkeit zu erzielen, aber die moralische Ein— 
wirkung dieser durch die Luft segelnden geballten Ladungen war 
zunächst groß. Den ersten brauchbaren, ziemlich zielsicheren Gra— 
natwerfer, der bei den Mittelmachten schnell in immer größerer 
Vervollkommnung eingeführt wurde, konstruierte der ungarische 
Seminardirektor V car. Dieses erste Modell einer spaͤter weit⸗ 
verbreiteten und gefürchteten Nahkampfwaffe wurde nach dem 
geistlichen Stande seines Erfinders „Priesterwerfer“ genannt. 
Was sind Gaswerfer? 
Im Sommer 1917 brachten die Engländer eine neue Erfin— 
dung an die Front: die Gaswerfer. Sie bestanden aus weiten, 
einseiti g abgeschlofsenen Rohren, die dicht nebeneinander in 
Zielrichtung eingegraben und dann durch elektrische Zündung 
gleichzeitig zum Abschuß gebracht wurden. Ihre Ladung bestand 
aus dünnwandigen gasgefüllten Wurfflaschen. Diese Gaswerfer 
schossen zunächst 1000 Meter weit und hatten bei überraschendem 
Einsatz durch ihre geschlossene Wirkung große Erfolge. J 
Deutscherseits wurden die Gaswerfer sofort aufgegriffen und 
vervollkommnet. Jede Armee erhielt ein Gaswerferbataillon, das 
vom Herbst 1917 an mehrmals monatlich zum Einsatz kam. Zur 
Vorbereitung der deutschen Großangriffe 1918 wurden oft über 
tausend Rohre auf engem Raum gleichzeitig abges chossen, um den 
Sturmtruppen den ersten Weg zu bahnen. Die Zundung für die⸗ 
sen schlagartigen Abs chuß erfolgte zentral auf elektris chem Wege. 
Die Schußweite der deutschen Gaswerfer konnte schließlich auf 
3000 Meter gesteigert werden. 
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