Volltext: Krieg

„Die Meuterer haben unsre Feldbäckereikolonne auf 
gelöst und in die Heimat geschickt/ 1 
„Was? Woher kriegen wir denn da Brot?" fragte Höhle, 
„Das müssen wir uns selbst backen. Und dazu hatte 
uns das Generalkommando den Zug mit Mehl und Zucker 
und andern Vorräten hier stehen lassen," 
„Wie sollen wir denn auf dem Marsch backen?" 
„Da fragen Sie nur die Leute, die uns die Bäckerei 
kolonne aufgelöst haben!" schimpfte der Feldwebel, 
„Ich möchte ja so’n Kerl da haben!" knurrte Höhle. 
„Früher haben sich die Etappenschweine hinten vollge 
fressen und wir haben uns totschießen lassen, und jetzt 
fallen sie einem auch noch in den Rücken!" 
Der Kompanieführer kam aus einem Haus. Wir stan 
den stramm. 
„Haben Sie Brot bekommen?" fragte er den Feldwebel. 
„Nein, Herr Leutnant. Wir müssen unterwegs backen," 
„Das geht doch gar nicht." 
„Ich denke doch, es läßt sich machen, wenn mir Herr 
Leutnant alle Bäcker der Kompanie zur Verfügung stel 
len, — es sind fünf. Von denen müssen immer zwei die 
Nacht durch backen, und in der nächsten Nacht kommen 
die andern dran," 
„Daß aber das Brot auch gut wird!" sagte Schubring 
und ging fort. 
Ich ärgerte mich. Konnte er nichts andres zu einem 
guten Vorschlag sagen? 
„Woher haben Herr Feldwebel denn aber Mehl?" 
fragte Mehling. 
„Ich habe mir rechtzeitig welches gesichert, — Nur 
mit dem Zucker wird es auch bei uns knapp," 
Im Laufe des Nachmittags rückten alle übrigen Trup 
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