Volltext: Krieg

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„In dieser Nacht wird die Stellung hier geräumt. Wahr 
scheinlich gehen die Batterien schon jetzt zurück.“ 
Wir legten uns in einen ziemlich verfallenen Stall, in 
dem einige Rinder standen. 
Nach zwei oder drei Stunden wurde der Rückmarsch 
befohlen. Es war stockdunkel. 
Sehr müde kamen wir nach Mitternacht in ein Dorf 
und nächtigten in einer Kirche auf Stroh. 
Am nächsten Morgen rief Schubring uns Zugführer 
zu sich, 
,,Die Verpflegungsnachfuhr soll durch Meuterer unter 
bunden sein. Wir müssen daher Vieh requirieren. Wer von 
Ihnen versteht etwas davon?“ 
„Ich bin Fleischer,“ sagte Unteroffizier Höhle. „Ich 
habe schon ein paar gute Ochsen hier gesehen.“ 
Vor dem Altar hatten sich etwa zehn Mann zum 
Schinkenklopfen aufgestellt. Einer mußte sich in die 
Hände eines andern bücken, Er bekam eins hinten drauf, daß 
es knallte, und erhob sich: „Du, Albin!“ Erzeigte auf einen. 
„Falsch! Noch mal!“ 
Das spielten sie mehrere Stunden mit viel Geschrei. 
Es waren meist ganz junge Kerle in der Kompanie. Der 
Leutnant Hanfstengel stand dabei und lachte. Er hätte 
wahrscheinlich gern mitgemacht, 
V 
Zwei Tage später rückten wir wieder ein Stück vor. 
Wir waren Reserve. Vor uns hatte das erste Bataillon 
eine Stellung längs eines Kanales besetzt. 
Bei Sonnenschein rückten wir über eine Höhe. Die 
deutschen Batterien bellten uns gellend in die Ohren. Ab 
und zu barsten französische Granaten, 
In einem Ort sollten wir bleiben. Dort bekamen wir
	        
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