Volltext: Alpenrosen aus dem Traunviertel

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fommt — da fühlte ih e& wie ein tiefes Weh im Herzen. . . 
Ein Weg von 20 Minuten trennte mich vom RKettenbachthale 
— in der That lag eine Welt dazwijhen! IH Habe einmal 
in Mailand in der Scala ein Ballet gefehen — der Eingang 
zum Sirnlande u. f. f. Und jet lag auch jene Idylle in der 
Ferne: und die Kalte nüchterne Welt umgab mich wieder. IH 
gieng in die Rirhe. Daz Volk war bei der Rofenkranzandacht 
und die Gefänge vor der ECEucharijtie Mangen jo warm und 
innig. Und doch war eine leije Trauer darin, wie um eine 
Seligfeit, die nimmer wiederfehrt: verweile doch! Du bijt. jo 
{hön! Der {Häunmende Gijcht des Mühlenbacdhe3Z nebt die lekten 
Alpenrojen im GHerbitlicht, die am Rande verglühen, und die 
bunte Welt fpiegelt ih in den Tropfen. Drunt’. in IIHl Haben 
fie die eleganten türkifjdhen Bazare und dergleichen ge[OHlofen. 
Die Herden kommen von den Alpen und die Sennerin bringt 
Gemslein und deral. alz Zuderwerk zum Andenken und ich 
denke der Ewigkeit der Natur, diefjes. Leben, wie denn auch 
die Kaijerin zu Chrijtomanv3Z jagt und auch das Schriftwort: 
„Sehet die Vögel unter dem Himmel.“ Und jo ift e8& eine 
weltvergeffene Stimmung. noch gewejen unter diejem Volk, bevor 
ich‘ hinunter bin nach Kärnten. Bald [Hwächer, bald jtärker 
aber flingt die Melodie des Wafjer3, Magende Crinnerungen ; 
wie jene Orgel im BParke zu Hellbrunn. .. Mandmal kommt 
der Traum aus langentihwundenen Kindheitstagen, wie ih in 
dem nämlihen IIHl — vor dem Hotel ElifabethH — zulekt 
den alten Raijer Wilhelm ah, „reih an DemuthH und an 
Pracht“ ; damals, al dazZ junge deutjhe Reich dem EChdelfalken 
glih, der der Sonne zuflog. Und Gefichter, blüthenzarte und 
leihenblaffe. „Du ewige Bergwelt, was Haft du nicht erblühen 
und f{terben gefehen. .:.“ (Rofegger.) So führte ih den Lejer 
noch einmal ing „alte romantifjdhe Land.“ 
Rofeaa, 26. Juni 1900.
	        
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