Volltext: Jahresbericht des Akademischen Görres-Vereins München und des Akademischen Leo-Vereins Innsbruck für das Jahr 1906/7 (1906/7)

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Schichtswissenschaft hochvercliente Universitätsprofessor Doktor 
J. R e i n h a r d in Freibnrg in Ü. — R. I. P. 
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Wie das Wintersemester, verlief auch das Sommer Semester in 
allerschönster Weise, Im Vorstand amteten .folgende Mitglieder: 
Präsident: Hans Steiner, inr. 
Vizepräsident: Pani C a 11 a n i, med. 
Aktuar: Hubert E1 i s s e n, mech. 
Zum Archivar wurde Eduard K o r r o d i, phil., ernannt. In 
die Aufsichtskommission wurden gewählt: H. Herr Dr. A. S c h e i- 
wiler, Herr Dr. A. T heiler und aus der Aktivitas Josef 
Kaufmann, iur. 
Abwechslungshalber verzichteten wir dieses Semester auf 
einen größeren Vortragsabend und luden dafür die verehrten 
Familien, die uns jeweüs an die Gesellschaftsabende gefolgt, zu 
einem fröhlichen Sommerfeste in das reizende, alte Städtchen 
Bremgarten ein. Dort wartete unser ein herzlicher Empfang von 
seiten unseres geschätzten Ehrenmitgliedes H. Herrn Stadt 
pfarrer Meier. Man amüsierte sich köstlich, wußte doch der 
vom antiken Parnaß soeben herab gestiegene Damenredner Hein 
rich Seeholzer vom Damenflor recht Artiges und Anmutiges zu 
berichten. In unvergänglicher Tanzfreude sah man die Stunden 
vorüberfliehen, bis es von den altehrwürdigen Türmen herab zum 
allzu frühen Aufbruch rief. 
Der gelungene Anlaß hinderte jedoch nicht, daß dieses 
Semester an wissenschaftlicher Tätigkeit hinter keinem der ver 
flossenen zurückstand. Allseitiges Interesse weckte vor allem der 
Vortrag von IT. Herrn ’Dr. A. S cheiwiler über den 
Inspirationsbegriff und die moderne Bibel 
exegese, ein Thema, das dank seiner großen Aktualität und 
vorzüglichen Behandlung im Laufe des Abends eine recht frucht 
bare und viel Klärung schaffende Diskussion gezeitigt hat. 
Je und je hat die ,,Renaissance“ eine ihrer schönsten Auf 
gaben in der Pflege der Literatur erblickt und so war es denn 
für uns alle ein Genuß, als H. Herr Heinrich F e d e r e r uns. 
an einem der letzten Abende eine reizende Blütenlese aus seiner 
Dichtermappe bot, Gedichte und Skizzen, die wir je schneller desto 
lieber in einem hübschen Sammelbändchen vor uns sehen möchten, 
nicht um sie gedruckt nach Hause zu tragen, sondern um uns 
desto tiefer in sie versenken zu können. 
Noch hatte das Sommersemester 1907 das Glück einer ganz 
eigenartigen Premiere: einen Abend ganz und gar geweiht der 
Euterpe. Signore Marziano Per osi, der Bruder Lorenzo P e- 
rosis, des Dirigenten der Sixtina, war so liebenswürdig, uns
	        
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