Volltext: Malerisches Allerlei. Zweiter Band. (Zweiter Band / 1845)

Turin. 
Turin, die Hauptstadt der ganzen sardinischen Monarchie 
und Residenz des Königs, liegt in dem Fuürstenthum Piemont, am 
linken Ufer des Po, mit dem sich in der Nähe die Sagona und 
Doria vereinigen, und über den eine schöne steinerne Brücke (S. d. 
Stahlstich) führt. Sie zieht sich am Fuße eines anmuthigen Hü— 
gels hin, und gilt nicht nur als die am regelmäßigsten gebaute 
Stadt Italiens, sondern auch als eine der schönsten von ganz Eu— 
ropa. Die Straßen sind breit und gerade, durchschneiden sich in 
rechten Winkeln und haben an beiden Seiten Trottoirs für die Fuß— 
gaͤnger. Fast alle Häuser sind von Backsteinen, drei bis fuͤnf Stock 
hoch und häufig mit Balkons versehen. Die Stadt wird in Alt— 
und Neu-Turin getheilt, besitzt starke Festungswerke, zwei Vorstädte 
und viele öffentliche Plätze. Unter den 32 Hauptstraßen zeichnen 
sich einige durch ihre Länge (1100 — 1200 Schritte) aus. Die Po— 
Straße, wo die vorzuͤglichsten Laͤden, Kaffeehaͤufer und Gasthoͤfe sind, 
ist die lebhafteste und hier lustwandelt die vornehme Welt in den 
Abendstunden. Die Zahl der Häuser gibt man auf etwa 5000 an. 
Unter ihnen sind manche Prachtgebäude. Dahin gehört z. B. die 
Kathedrale, an welche die praͤchtig verzierte königliche Kapelle, mit 
dem Schweißtuche der heiligen Veronica, gebaut ist; der große kö— 
nigliche Palast; das neuere Schloß, el Castello, mit einer schönen 
Gemaͤldesammlung; der Senatspalast; das Zeughaus; der Palast 
der Akademie der Wissenschaften und Künste und das Universitäts⸗ 
gebaͤude. Turin besitzt vier Theater, von denen sich namentlich das 
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