Volltext: Malerisches Allerlei 1 (1 /1842)

Die Jusel Bounug⸗Kougs. 
Nach der Einnahme von Ning-Po sahen sich die Engländer 
genöthigt, größere Unternehmungen aufzuschieben, denn theils er— 
warteten sie noch Hüuͤlfstruppen, theils hinderte sie daran die rauhe 
Jahreszeit. Die Chinesen benutzten diese Zeit der Ruhe zur Befe⸗ 
stigung Canton's, indeß die Engländer einige Raubzüge von Ning— 
Po aus nach den benachbarten Städten machten. Ein Versuch 
der Chinesen, Ning-Po wiederzuerobern, mißglückte, obgleich sie 
zu diesem Zwecke ein Corps von: 10,000 Mann gesammelt hatten. 
Als endlich im Monat Mai 1842 allmälig die Verstaͤrkungen aus 
Indien ankamen, schritten die englischen Truppen zu neuer Thaͤtig⸗ 
keit. Um die Truppen in Ning-Po nicht unnütz stehen zu lassen, 
wurde diese Stadt am 7. Mai geräͤumt und am 13. Mai segelte 
die Flotte, von Tschusan aus, ab, um die Stadt Tschapu, an der 
Mündung des Tsieng-Tang, zu nehmen, was ihnen auch wirklich 
gluͤckke. Hier blieb die Armee 14 Tage lang, um wahrscheinlich 
die bei Nanking versammelte Armee dahin zu locken. Am 23. Mai 
wurde jedoch endlich diese Seefestung, von welcher aus der Haupt— 
handel mit Japan getrieben wird, verlassen und am 29. kam die 
Flotte bei den sogenannten schroffen Inseln an, blieb dort bis zum 
13. Juni, lief dann in den Yang-tse-kiang ein und fuhr hinauf 
bis zu dem Punkte, wo der Wu⸗sung sich in denselben muͤndet. 
Die Chinesen hatten hier furchtbare Batterien errichtet, und glaub— 
ten sich daher so sicher, daß sie gar keine Maßregeln gegen die 
Recognoscirung des Flusses ergriffen, sondern diese ruhig geschehen 
ließen. Ein zweistüͤndiges Feuer am 16. Jun. zerstörte jedoch auch 
diese Batterien, und am 19. zwei andere in der Naͤhe von Schang⸗ 
hai, eine Stadt, welche gleichfalls genommen wurde. Die kleineren 
Fahrzeuge fuhren mehrere Stunden weit hinauf, um die an dem 
Wu-sung errichteten Batterien auch zu zerstören. Am 6. Juli ver⸗ 
ließ die Escadre diesen Fluß endlich, und Kiang-fu, der Schlüssel 
des großen Canals war nun der Zielpunkt der Flotte. Am 20. Juli 
ankerte sie vor dieser Stadt, und sie, als ein so wichtiger Punkt, 
wurde mit der größten Tapferkeit und wahrer Verzweiflung verthei— 
digt, doch abermals vergeblich. Vierzig Mandarinen und 3000 Ta— 
taren fanden ihren Tod, die Stadt wurde besetzt und nun fuhr die 
ganze Flotte nach Nanking, wo sie am 6. August ankam und sich
	        
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