Volltext: Die Mannschaft 4. Band (4. Band / 1938)

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Der Bürgerkrieg 
Von Hans Zoͤberlein 
Bärgerkrieg! Man kann es noch gar nicht fassen, so schnell ist das ge— 
gangen. Wer hätte auch gedacht, daß die Weißen so radikal vorgehen 
würden. 
An der nächsten Straßenkreuzung biegt im spitzen Winkel eine Straße 
stadteinwärts ab. Dort ist das Pflaster zum Teil aufgerissen und ein Loch 
im Sand ausgebuddelt, in dem noch ein verlassenes Maschinengewehr der 
Roten in einem Haufen Hülsen steht. Der umgestürzte Handkarren eines 
Lumpen⸗ und Rnochensammlers liegt mit seiner verschütteten Ausbeute des 
Tages neben einer schräg verbogenen Laterne. EKin seltsames Gemisch von 
kleinen dreckigen Häusern mit alten buckligen Dächern und niedrigen Zäunen 
ist von einzelnen steil aufragenden, schwarzverrußten Mietkasernen durch⸗ 
setzt, die wie Türme das Wohmwviertel überragen. 
Lähmendes Schweigen liegt wie ein gespanntes Lauern in dieser Straße, 
von der enge Gassen zwischen den kleinen Häusern abzweigen. „Vor⸗ 
sicht!“ flüstert der alte Hauptmann, der nicht von Kraffts Seite weicht, 
„da drüben, da wohnt das Münchener Edelproletariat.“ 
„Sieht ganz danach aus“, meint Krafft und ruft nach hinten: „Ist alles 
dad“ Der Kompanieführer winkt aus der Hauptstraße, und man hoört, wie 
nach vorne durchgesagt wird: „Weiter! — Durchstoßen!“ Mehr als die 
halbe Kompanie ballt sich hinter seinem Zug an der Straßenecke un⸗ 
geduldig zusammen. 
„Uberrumpeln!“ raunt ihm sein alter Hauptmann zu, „sonst wird das 
eine unheimliche Verzettelung und eine blutige Geschichte.“ Krafft nickt, 
weil das auch sein Gedanke war. Er ruft dem Haufen hinter sich zu: „Auf⸗ 
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