Ein englischer KRapitän, der sich mit seinen Leuten in den Friedhof ge—
worfen hatte, leistete noch letzten Widerstand.
Als ein Volltreffer sein Maschinengewehr turmhoch in die Luft ge⸗
schleudert hatte, kam nur noch ab und zu ein vereinzelter Schuß von der
Friedhofmauer her.
Einer um den andern von den Tommies hatte sich zum Sterben gelegt,
und als drei verwegene Musketiere die Mauer übersprangen, da sahen sie
die letzten zusammensacken.
Und ringsum zwischen den Kreuzen lagen ihre toten Kameraden.
Drüben aber, an der jenseitigen Kirchhofmauer, stand hochaufgerichtet
und unbeweglich der englische Kapitän.
Mit stoßbereitem Bajonett stürzten sie auf ihn los.
Drei scharfe Knalle, und drei tapfere deutsche Soldaten wälzten sich am
Boden.
Ein Meisterschütze war der Engländer.
Und e in großer, stolzer, tapferer Mann war er auch.
Ruhig, als stünde er auf dem Schießstand, schob er ein neues Maga⸗
zin ein.
Weil nun der gewaltige Kampf im Einzelringen sich aufgelöst hatte, ge⸗
schah es, daß die Deutschen in kleinen Gruppen sich auf den Gegner stürz—
ten, den sie just erspähten. I
So konnte der Brite nacheinander noch vier gute Deutsche erschießen,
die sich todesmutig auf ihn geworfen hatten.
Voll Zorn sah sie der junge Leutnant verzucken, der mit den Resten
seines Zuges durch das Tor des Friedhofes brach —.
„Drauf und dran!“ schrie er.
Da barsten krachend die Handgranaten des Briten in seinem gedrängten
Haufen, und wie Peitschenknallen fegten die Revolverkugeln in die Rauch⸗
schwaden, daß die Musketiere zurückprallten und hinter Leichensteinen
Deckung suchte.
„A Mordsskerle!“ rief bewundernd einer und stürzte auf den Kapitän los,
„den fanget mer lebendig!“.
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