Volltext: Die Mannschaft 3. Band (3. Band / 1938)

Standschütze Sans Fuchs 
Von Anton Graf Bossi Fedrigotti 
D as war so richtig ein Abend für uns Jungen. Dicht vor uns die 
hellerleuchtete Bühne und auf ihr, eine schwarzgepanzerte Wand — die 
Pappenheimkürassiere! — 
Hell hallte Mar Piccolominis Stimme durch das Theater. Wir 
Jungen saßen gepackt, mit hochgeröteten Wangen. Der Held, der dort 
oben vor uns stand und seine eisenbehandschuhte Rechte über den Pal— 
lasch reckte, das war ein Kriegsgott so ganz nach unseren Idealen. 
Und als er nun die Stimme mächtig erhob und siein 
„Ihr habt gewählt zum eigenen Verderben: 
Wer mit mir geht, der sei bereit zu sterben!“ 
seinem Vater Oktavio und Wallenstein, dem Unbeweglichen, entgegen⸗ 
schleuderte, da kannte unsere Begeisterung kaum mehr Grenzen. Ein 
Beifallssturm, wie ihn nur die Jugend zu entfesseln vermag, begleitete 
den rasselnden Abgang der Pappenheimer, und als dann der Vorhang 
langsam niederzugleiten begann, wollten die Rufe kein Ende nehmen, 
die das Erscheinen dieses Mar Piccolomini vor dem Vorhang verlangten. 
„Heraus, Mar Piccolomini!“ so tobte es gegen die rotverhangene 
Wand, „Hans Fuchs an die Rampe! — Los! Er soll kommen!“ 
Aber wir haͤtten mit unseren Herren Professoren und Erziehern nicht 
gerechnet, die uns auch im Theater bewachten. Sie runzelten ihre ohne⸗ 
dies so selten glatten Stirnen noch mehr und winkten mißbilligend ab. 
Es war, nach ihrer Ansicht, nicht schicklich, daß nach Theatervorstellungen, 
⸗ 
9— 
—⸗
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.