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drei Tagen gepackt hat. warum noch an die Elsässer denken! Die hatten
es besser. Die hatten ihren Druckposten im Osten bei den panjes, und wir,
hier in Frankreich, standen mit Generalfeldmarschall Hein auf Duzfuß.
Überhaupt, an die Elsässer hätte wohl kaum noch einer gedacht, wenn sie
.nicht eines schönen Ruhetages wieder bei uns eingetroffen wären. Nicht
sehr viele, nein, vorerst nur ein paar Mann. Und alle von der Ostfront.
Und einer davon war ein pickfeiner Vize, ein richtiger Sonntagskrieger mit
fünfzehn Zentimeter hohem Extrakragen. Sein Name? Reine Ahnung!
Er war ja auch so kurze Zeit bei uns. Und es war im wilden Frühjahr
)9)$, als cs zwischen Flandern und Verdun an allen Ecken und Front
kanten nach Offensive stank. Unser Regiment, weißt du, verlor 2250 Tote
und mehr als $000 Verwundete. Da kannst du den Namen des einzelnen
Mannes und Kameraden nicht mehr behalten, verstehst du. war ja auch
zuviel, all die Jahre! Aber erzählen will ich trotzdem alles genau von
diesem Vize, diesem Elsässer, diesem „Linksheraus", weil er so prachtvoll
gestorben ist. Jawohl, und verflucht noch einmal, — prachtvoll gestorben!
I . ,
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Die Russen hatten damals genug und schlossen Frieden. Ls war fast
genau ein Jahr nach unserm Abtransport von der Ostfront. Und was
war von uns noch übrig? Nicht viel. Überall neue Gesichter, neuer Ersatz.
Die einen hatte es bei Verdun, die andern an der Somme, die andern
irgendwo in Flandern gepackt. Und den braven Unteroffizier Lehnert
haben wir nach dem Sturm an der Laffaux-Lcke vermißt. Rein Mensch
kann mit Bestimmtheit sagen, wo er geblieben ist. wie es heißt, soll er
etwas mit einem feindlichen Flammenwerfer zu tun gehabt haben. Auf
jeden Fall, er war ein anständiger Rerl.
Jetzt wurden die Kompagnien mächtig aufgefüllt, fast wieder auf
Kriegsstärke. Größere Angriffe in Aussicht! wir bekamen den neuen