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sie bei ihrer Rückkehr nicht mehr finden. Über Nacht flaute der Wind aber
so stark ab, daß der schwedische Fischkutter, noch nicht allzufern, am näch
sten Tag von unserem „U 2$" wieder aufgefunden werden konnte.
Nachdem wir unsere gegenseitigen Erfolge schnell herübergerufen hatten,
war die Schlepptroß fest, und in schneller Fahrt steuerten wir mit unseren
?35 Lameraden vom „Meteor" dem Lister Tief zu. Vorsichtig hieß es
noch durch das englische U-Bootsgebict bei Horns-Riff hindurchzufahren,
zumal wir durch das geschleppte Fahrzeug im Tauchen behindert waren.
— Leider konnten wir unseren Lameraden aber kaum noch Proviant
abgeben, da wir selbst fast ganz ausgepumpt waren.
Ls gab ein fröhliches Hin- und Herwinken zwischen dem geschleppten
Fischerboot und unserem „U 28", vor allem, nachdem sich einige alte
Bekannte so wiedersahen. Glücklich kamen wir am ;o. August mittags
gegen j Uhr unbehelligt int Lister Tief an, wo unser Anker nach langer
Zeit zum erstenmal wieder in deutschen Grund fiel.
Unsere Flottenleitung hatte auf die ersten Meldungen des „Meteor"
von der glücklichen Erledigung seiner Aufgabe starke Streitkräfte ihm
entgegengesandt, zumal auch die aufgenommene Verfolgung durch den
Feind ihr bekanntgeworden war. Dann aber riß die Funkverbindung mit
„Meteor" plötzlich ab, so daß man in höchster Sorge um das Schiff war.
Mir hatte Lorvcttenkapitän v. Lnorr, bevor ich weitere Funkmeldung
erstattete, mitgeteilt, daß er an die Flottenleitung noch gemeldet habe:
„Schiff wird versenkt." Infolgedessen faßte ich meine Meldung nur kurz
zusammen: „Steuere Lister Tief an, habe in Schlepp Besatzung des ver
senkten Hilfskreuzers „Meteor" — „U 28". — Tatsächlich war der eben
erwähnte letzte Funkspruch von „Meteor" aber nicht mehr bei der Flotte
aufgenommen worden. Infolgedessen fluchte der Flottenchef zunächst
nicht schlecht auf mich, daß ich dummes Luder nun doch noch den „Me
teor", um dessen Einbringung die ganze Flotte sich bemühte, versenkt habe,
obwohl ich doch seinen ausführlichen Befehl mit den „3 roten Balken
an Steuerbord" und den „3 roten Lreisen an Backbord" kennen
mußte. — Als dann am Nachmittag 5 Boote der II. Torpedoboots-