Volltext: Die Mannschaft 2. Band (2. Band / 1937)

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sie bei ihrer Rückkehr nicht mehr finden. Über Nacht flaute der Wind aber 
so stark ab, daß der schwedische Fischkutter, noch nicht allzufern, am näch 
sten Tag von unserem „U 2$" wieder aufgefunden werden konnte. 
Nachdem wir unsere gegenseitigen Erfolge schnell herübergerufen hatten, 
war die Schlepptroß fest, und in schneller Fahrt steuerten wir mit unseren 
?35 Lameraden vom „Meteor" dem Lister Tief zu. Vorsichtig hieß es 
noch durch das englische U-Bootsgebict bei Horns-Riff hindurchzufahren, 
zumal wir durch das geschleppte Fahrzeug im Tauchen behindert waren. 
— Leider konnten wir unseren Lameraden aber kaum noch Proviant 
abgeben, da wir selbst fast ganz ausgepumpt waren. 
Ls gab ein fröhliches Hin- und Herwinken zwischen dem geschleppten 
Fischerboot und unserem „U 28", vor allem, nachdem sich einige alte 
Bekannte so wiedersahen. Glücklich kamen wir am ;o. August mittags 
gegen j Uhr unbehelligt int Lister Tief an, wo unser Anker nach langer 
Zeit zum erstenmal wieder in deutschen Grund fiel. 
Unsere Flottenleitung hatte auf die ersten Meldungen des „Meteor" 
von der glücklichen Erledigung seiner Aufgabe starke Streitkräfte ihm 
entgegengesandt, zumal auch die aufgenommene Verfolgung durch den 
Feind ihr bekanntgeworden war. Dann aber riß die Funkverbindung mit 
„Meteor" plötzlich ab, so daß man in höchster Sorge um das Schiff war. 
Mir hatte Lorvcttenkapitän v. Lnorr, bevor ich weitere Funkmeldung 
erstattete, mitgeteilt, daß er an die Flottenleitung noch gemeldet habe: 
„Schiff wird versenkt." Infolgedessen faßte ich meine Meldung nur kurz 
zusammen: „Steuere Lister Tief an, habe in Schlepp Besatzung des ver 
senkten Hilfskreuzers „Meteor" — „U 28". — Tatsächlich war der eben 
erwähnte letzte Funkspruch von „Meteor" aber nicht mehr bei der Flotte 
aufgenommen worden. Infolgedessen fluchte der Flottenchef zunächst 
nicht schlecht auf mich, daß ich dummes Luder nun doch noch den „Me 
teor", um dessen Einbringung die ganze Flotte sich bemühte, versenkt habe, 
obwohl ich doch seinen ausführlichen Befehl mit den „3 roten Balken 
an Steuerbord" und den „3 roten Lreisen an Backbord" kennen 
mußte. — Als dann am Nachmittag 5 Boote der II. Torpedoboots-
	        
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