Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

uns aud) noch das heiße Kühlwasser ins Gesichts kurz Gesamteindruck: 
Stilles Gebet bis J5! So toben wir umeinander herum, gewinnen Zeit 
und Überblick über den ganzen Zirkus, unsere Verteidigung wird ruhiger 
und zielbewußter. Wie gerade wieder einer der englischen Lollegen auf 
uns herabstößt, sicher in dem angenehmen Glauben, uns den Rest geben 
zu können, bekommt er jedoch seinen Laden derart von uns vollgerotzt, 
daß er schleunigst abhaut, wir sehen ihn abstürzen, eine große Benzin 
fahne hinter sich lassend, bis die Maschine explodiert und sich in Atome 
auflöst, wie durch ein Wunder verziehen sich darauf die anderen Tommys, 
und wir atmen befreit auf. Der Luftkampf hat zwischen Bapaume und 
Beugny stattgefunden, wir sind also noch weit über gegnerischem Ge 
biet. Das Unangenehmste ist nun nicht, daß uns heißes Wasser und 
Dl durch den Propellerwind andauernd ins Gesicht geschleudert wird, 
sondern ein nicht gerade erhebendes Gefühl, daß ein Bolzen am Spann 
turm abgeschossen ist, da hat eine Maschinengewehrgarbe gründliche 
Arbeit geleistet. Die rechte obere Tragfläche macht immer Bewegungen, 
als ob sie Schlucken hätte, und jedesmal geht ein Ruck durch das 
ganze Flugzeug. Nach dem fehlenden Bolzen schielend, turnen wir 
ostwärts. Unter dem Begleitfeuerwerk der vereinigten englischen Flak 
batterien schaukeln wir in höchstens noch 2000 Metern über die Front 
und kommen auch noch bis zum Flughafen, wir sind noch 200 Meter 
hoch, da geht es plup, plup, plup ...... aus, Propeller steht! Ganz 
vorsichtigen Schiebebogen — um Gottes willen nicht mehr die Maschine 
beanspruchen, von wegen abgeschossenem Bolzen, und so — also flach 
ausschweben lassen, wie ich nun am Rande des Platzes eine nach mensch 
lichem Ermessen erstklassige Eierlandung hinlegen will und eben mit dem 
Fahrgestell den Erdboden berühre, haut das ab und macht sich selbständig! 
So fahren wir einige Meter Badewanne, Zündung raus, das Schwänz 
chen hebt sich, Wirkung abwarten, hölzernes Rrachen. Stille, der Rahn 
steht, das heißt, er liegt auf dem Bauch, wir pellen uns heraus, be 
fühlen uns gegenseitig, stellen fest, daß alles noch heil an uns ist, und 
schweigend drücken wir uns die Hände.