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Dort, wo am 25. unser Anlauf Zum Stehen kam — dort verbluten
seitdem Tag für Tag frische Bataillone.
Das Dorf Douaumont ist heut, am z. März, immer noch nicht erstürmt!
Mein liebenswürdiger Nachbar versieht mich täglich mit den neuesten
Nachrichten. Heut ist man endlich höheren Ortes zu der Überzeugung ge
kommen, daß etwas Durchgreifendes geschehen müsse!
Unsere Vorräte an schwerer Munition sollen gründlich aufgefüllt
worden sein.
Morgen dreistündiges Bombardement allerschwerster Kaliber auf Dorf
Douaumont. Dann Sturm.
wer soll ihn ausführen? Nicht frische Truppen, sondern — zwei
Bataillone unserer wackeren Zweiundfünfziger . . .
Von denen blieb also doch wohl etwas mehr übrig als von uns drei
Bataillonen Zwölfer Grenadiere.
Aber — sehr viel kann's nicht mehr sein — und in welcher Verfassung!
Und tatsächlich: die haben's geschafft.
Am andern Vormittag tost endlich die Hölle los, um die ich vor vier
Tagen schon vorstellig geworden war.
Ich hocke mit dem Oberst Schmundt in seinem Unterstand. Er holt
Meldung um Meldung seiner Rottbuser Musketiere aus dem Apparat.
Nachmittags um zwei Uhr kommt endlich die schon legendenhafte Lunde:
Dorf Douaumont fest in der Hand des Regiments 52!
Die letzten Verteidiger, etwa 200 Mann, haben sich nach tapferster
Gegenwehr ergeben — und sind auf der Legelbahn im Anmarsch zum
Abtransport nach Döberitz . . .
€\n Bild, das zu den eindrucksvollsten dieses titanischen Lrieges gehört
— und meines ganzen abenteuerlichen Lebens. Ls wartet auf seinen
Maler.
Brigadestab und Bataillonsstab brechen gemeinsam auf, um sich die
Feinde anzusehen, die uns so hart zu schaffen gemacht haben.
Die Nachricht vom Fall des Dorfes und vom Lommen seiner Be
satzung verbreitet sich windschnell über dieses ganze kampfzersiebte Ge-