Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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bereits auf der breiten Brust trägt. Mit lauter Stimme lieft der Adjutant den Grund der Auszeich 
nung vor. Und immer wieder hört man „hervorragende Tapferkeit vor dem Feinde", „leuchtete seinen 
Leuten als Muster der Tapferkeit voran", „hat einen verschütteten Kameraden im feindlichen Granat 
feuer zurückgeholt", „brachte in schwerem feindlichen Feuer Munition nach vorn", „hat mit seinem 
Maschinengewehr feindliche Umfassungsversuche abgewehrt", „ging als Patrouille freiwillig bis dicht 
an die russischen Stellungen", „hat im feindlichen Feuer verschüttete Kameraden ausgegraben". 
Es ist eine lange Reihe von Taten, die da verlesen wird, Taten schlichten Heldentums, die sich so 
einfach in ein paar Worten anhören und die Stunden der höchsten Nervenanspannung inmitten eines 
Thronfolger, Erzherzog Karl Franz Josef dekoriert Zweier mit der Tapferkeitsmedaille. 
hundertfachen Todes umfassen. Und jedem dieser Helden in von Sonne und Wetter verschossener Bluse 
heftet der Erzherzog das Ehrenzeichen an, für jeden hat er einige freundliche Worte, er schüttelt den 
Braven die Hand, fragt sie, wie es ihnen geht, wo sie her sind, was sie von Haus aus sind, und spricht 
seine Freude darüber aus, so tapferen Soldaten die ihnen verliehenen Ehrenzeichen anheften zu kön 
nen. Und zum Schluß sagt er, indem er dem mit neuem Ehrenzeichen geschmückten die Hand schüttelt: 
„Nun macht es auch in Zukunft so." Die Oberösterreicher aber packen kräftig die Hand ihres zukünf 
tigen Herrschers, und in ihrem nervigen Händedruck, in ihren Worten: „Jawohl, kaiserliche Hoheit", 
liegt das Gelöbnis, unverbrüchlicher Treue, das Gelöbnis, dieses Ehrenzeichen in allen Stürmen und 
Kämpfen tapfer zu tragen zur Ehre des Regiments, durchzuhalten in Not und Tod, bis zum Äußersten. 
Das ist das Kernholz, aus dem unsere Oberösterreicher geschnitzt sind. 
Die Dekorierung des ersten Bataillons ist vorüber, der Thronfolger schreitet die Front des zwei 
ten Bataillons ab und verteilt dort in gleicher Weise die Auszeichnungen. Dann wendet er sich auch 
uns zu. Wir sprechen von Italien, von Brody, Podkamien und Zaloscze, wo ich zuletzt war. Von der 
Höhe des kleinen Hügels aus richtet der Erzherzog einige Abschiedsworte an das Regiment. Der Oberst